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Liechtensteiner Medien sammeln Spenden

Unter dem Patronat von Fürstin Marie, Präsidentin des Roten Kreuzes, veranstalten die Liechtensteiner Medien heute einen Aktionstag für die Erdbebenopfer. Übers Internet und Telefon kann von morgens bis abends gespendet werden.

Das Ausmass der Erdbebenkatastrophe wird immer deutlicher: Neben der zerstörten Hauptstadt Port-au-Prince sind auch der Süden und Westen des bitterarmen Karibikstaates verwüstet. Die Vereinten Nationen sprachen von der schlimmsten Katastrophe der Geschichte des Landes.

Gemeinsam mit dem «Liechtensteiner Volksblatt», Radio Liechtenstein und 1FL TV möchte das «Liechtensteiner Vaterland» mit dem Aktionstag nun Solidarität zeigen. Die Leser und Hörer können am Donnerstag, ab 8 Uhr morgens, auf der eigens dafür eingerichteten Website www.spendentag.li sowie unter der Telefonnummer 399 13 33 spenden. Die Gesamtsumme der Spenden wird dem Liechtensteinischen Roten Kreuz übergeben.

Zahlen, die nachdenklich machen

«Die Bevölkerung Haitis litt während des grössten Teils ihrer Geschichte unter Gewaltherrschern, die das Land ausbeuteten und mit eiserner Hand regierten. Und nun diese Naturkatastrophe!», ist Daniel Quaderer, Verlagsleiter des «Liechtensteiner Vaterlands», entsetzt. Von den rund neun Millionen Einwohnern leben über 65 Prozent unterhalb der absoluten Armutsgrenze. «Zahlen und Fakten, die einen nachdenklich machen. Es gilt, schnell zu reagieren», so der Verlagsleiter. «Mit dem Schulterschluss der Liechtensteiner Medien konnte eine Allianz geschnürt werden, die für schnelle und effiziente Hilfe in Haiti sorgt.»

Dani Sigel, Geschäftsführer der «Liechtensteiner Volksblatt AG», sieht es als eine Pflicht der Medien, die Bevölkerung zu informieren und für Spenden zu mobilisieren. «Medien haben die einzigartige Möglichkeit, Menschen rasch und unkompliziert für solche Aktionen zu gewinnen.» Dani Sigel ist sich allerdings bewusst, dass es in der Region auch viele Menschen gibt, die auf Hilfe angewiesen sind. «Man darf nie vergessen, dass es auch um uns herum viele Hilfsbedürftige gibt, die auf Unterstützung angewiesen sind.» Dennoch ist es für den Geschäftsführer klar, sich gegenüber den Tausenden von Erdbebenopfern in Haiti solidarisch zu zeigen. «Ich hoffe, dass unser Aktionstag ein Erfolg wird und wünsche uns, dass eine sechsstellige Spendensumme zusammenkommt.»

«Jeder Franken zählt»


Auch für Alois Ospelt, Intendant-Geschäftsführer von Radio Liechtenstein, ist es selbstverständlich, zumindest einen kleinen Beitrag für den armen Karibikstaat zu leisten. «Liechtenstein blieb von Unwetterkatastrophen bislang weitgehend verschont. Umso schwerer fällt einem die Vorstellung dieses unendlichen Leids in Haiti – und umso grösser ist das Bedürfnis, den Staat zu unterstützen.» Alois Ospelt hofft, dass am Donnerstag so viel Geld wie möglich zusammenkommt, um das Rote Kreuz kräftig unterstützen zu können.

«Die Hilfe ist ein Muss», schliesst sich auch Peter Heeb, Verwaltungsrat und Geschäftsführer von 1 FL TV, seinen Medienkollegen an. Schnell und effizient, so stellt er sich eine optimale Unterstützung vor. Wie spendenfreudig die Liechtensteiner sind und was folglich für eine Spendensumme zusammenkommen wird, kann Peter Heeb nicht abschätzen. «Verglichen mit der Glückskette in der Schweiz und ins Verhältnis gesetzt, wäre es natürlich toll, wenn wir eine Million Franken zusammenbringen würden. Davon abgesehen, ist aber jeder Franken wichtig.»

Einen Monat Staatstrauer

Inzwischen rief die Regierung in Haiti den Notstand aus. Zudem gelte für den Zeitraum von einem Monat eine nationale Staatstrauer, teilte ein haitianischer Minister am Sonntag mit. Noch Überlebende zu finden, wird immer unwahrscheinlicher. Bisher ging Haitis Regierung davon aus, dass bei dem Beben der Stärke 7,0 mehr als 100 000 Menschen starben. US-General Ken Keen hält es zwischenzeitlich für möglich, dass 200 000 ums Leben gekommen sind. In einem Fernsehinterview sagte Keen: «Wir werden uns auf das Schlimmste gefasst machen müssen.»

 

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