Umgang mit überschüssigem Strom
FBP-Gemeinderäte beantragen Abklärungen zum Schaaner Solarstrom
Schaan setzt gemäss dem eigenen Newsletter auf Solarstrom – sowohl bei den eigenen Gebäuden als auch durch die Unterstützung von Privatpersonen, die Photovoltaikanlagen realisieren. Mehr ökologischer Strom und ein höherer Selbtversorgungsgrad führen aber auch dazu, dass dadurch die Stromproduktion zu Spitzenzeiten den Verbrauch oftmals übersteigt. In diesem Fall verrechnen die Liechtensteinischen Kraftwerke die Einspeisung ins öffentliche Netz nach marktorientierten Preisen.
Nach Meinung der FBP-Gemeinderatsfraktion sollte der Solarstrom aber auch dort verbraucht werden, wo er produziert wird. Gerade in einer Gemeinde wie Schaan, die über einen grossen Industrie-, Dienstleistungs- und Gewerbesektor verfügt, ist anzunehmen, dass der Verbrauch in aller Regel höher ist als die Produktion. Aufgrund dieser Überlegungen hat die FBP-Gemeinderatsfraktion den Antrag gestellt, zu prüfen, ob die Nutzung des in Schaan produzierten Solarstroms durch einen virtuellen Zusammenschluss zu Eigenverbrauchergemeinschaften gefördert werden kann.
Im Folgenden die drei Punkte des Antrags mit der Stellungnahme der Gemeindevorstehung:
- Der erste Punkt des Antrags, in dem die Erstellung einer Statistik über die Stromproduktion der gemeindeeigenen Photovoltaikanlagen und den Verbrauch der Gebäude anregt wird, ist bereits durch die Liegenschaftsverwaltung angedacht und wird für das Jahr 2024 ausgewertet.
- Als zweiter Punkt soll für die Solaranlagen der Gemeinde geprüft werden, ob mithilfe von intelligenten Energiemanagementsystemen der Austausch des Stroms zwischen den Gebäuden ermöglicht werden kann. Diesbezüglich hat die Liegenschaftsverwaltung bereits im Zuge der Erstellung der PV-Anlage auf dem Feuerwehrdepot Abklärungen mit der Lenum AG getroffen. Grundsätzlich sollte es innerhalb der Gemeindeliegenschaften durch moderne Systeme machbar sein, dass zum Beispiel Überschussstrom von der Anlage beim Feuerwehrgebäude im SAL genutzt wird. Jedoch würden die LKW dabei Kosten für die Netzbenutzung verrechnen. In dem konkreten Fall würde es folglich auf eine «Nullsummenrechnung» hinauslaufen.
- Im dritten Punkt ihres Antrags regt die FBP-Gemeinderatsfraktion dazu an, die Idee zu prüfen, im Rahmen eines Pilotprojekts den Solarstromhandel zwischen den Nachbarn innerhalb eines Quartiers zu testen. Hierzu verweist die Gemeindevorstehung auf die Eignerstrategie der LKW. Diese besagt, dass sie bei entsprechender Nachfrage den Bedarf an einer Stromhandelsplattform für eingespeiste Energie aus privaten Erzeugungsanlagen abklären könne. Allerdings bestehen bei diesem Modell zum aktuellen Zeitpunkt noch diverse Unklarheiten, zum Beispiel in Bezug auf Vertragswerk, Tarif, Lieferdauer oder Leistung.
Gemäss dem Newsletter der Gemeinde Schaan hat der Gemeinderat den zweiten Punkt des Antrags zur Prüfung der Einführung von intelligenten Energiemanagementsystemen für die gemeindeeigenen Solaranlagen angenommen. Punkt eins und drei wurden aufgrund der genannten Argumente abgelehnt. (red)
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