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Affären-Verbot für australische Minister

Australiens konservativer Premierminister Malcolm Turnbull will den Mitgliedern seiner Regierung künftig keine sexuellen Beziehungen mit Mitarbeitern mehr durchgehen lassen.
Schwerenöter Barnaby Joyce (r.) lauscht der Rede von Premierminister Malcolm Turnbull (M.) am Donnerstag im australischen Parlament in Canberra.
Schwerenöter Barnaby Joyce (r.) lauscht der Rede von Premierminister Malcolm Turnbull (M.) am Donnerstag im australischen Parlament in Canberra. (Bild: Keystone/AP/ROD MCGUIRK)

Turnbull kündigte am Donnerstag neue "Standards" an, wonach Minister - egal, ob verheiratet oder nicht - keine Affären mit Mitarbeitern haben dürfen.

Der Regierungschef reagierte damit auf einen Seitensprung seines Vizes Barnaby Joyce, des Parteichefs seines Koalitionspartners, der National Party. Der 50-Jährige hatte zu Beginn der Woche bestätigt, dass eine 17 Jahre jüngere Ex-Mitarbeiterin ein Kind von ihm erwartet. Zugleich entschuldigte er sich bei seiner Frau, seinen vier Kindern, seinen Wählern und auch bei der Geliebten, die für ihn als Medienberaterin tätig war.

Turnbull bezeichnete das Verhalten seines Stellvertreters als "entsetzlichen Einschätzungsfehler". Den Rücktrittsforderungen der Opposition schloss er sich aber nicht an. Zugleich gab er bekannt, dass sein Vize kommende Woche Urlaub machen wird. Eigentlich wäre Joyce dann Australiens amtierender Premierminister gewesen, weil Turnbull zu einem Besuch in die USA reist.

Der Vize-Regierungschef hatte die Regierung bereits vergangenes Jahr in Schwierigkeiten gebracht, weil er verschwiegen hatte, dass er auch die neuseeländische Staatsbürgerschaft besitzt. Wegen der doppelten Staatsbürgerschaft musste er auf seinen Parlamentssitz verzichten, so dass die rechtsliberale Koalition keine Mehrheit mehr hatte. In der fälligen Nachwahl eroberte er sich den Sitz dann aber wieder zurück. (sda/dpa)

 

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