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Hilti zügelt früher als geplant

Der Baugerätehersteller Hilti will sein Werk in Mauren bis Ende 2010 schliessen. Die Verlagerung der Produktion und des Personals in die Werke in Vorarlberg und Schaan soll noch dieses Jahr beginnen.

Die Hilti-Konzernleitung informierte gestern die Mitarbeitenden des Werks 3 in Mauren über die Details der Umzugspläne. Der Baugerätehersteller will Ende des Jahres mit der Verlagerung der Produktion von Mauren in die benachbarten Werke in Thüringen (Vorarlberg) und Schaan beginnen.

Zeitplan gestrafft

Hilti hatte bereits im April 2008 angekündigt, die Produktionsstandorte in der Region neu auszurichten und das Werk in Mauren mittelfristig zu schliessen. Das schlechte wirtschaftliche Umfeld mit Kurzarbeit und Personalabbau hat den Konzern nun dazu bewogen, den Umzug schneller als ursprünglich geplant in Angriff zu nehmen. «Wir mussten den Prozess wegen der aktuellen wirtschaftlichen Situation etwas straffen», erklärt Paul Jokiel, Personalchef in der Hilti-Konzernzentrale, auf Anfrage. «Für uns ist es wichtig, dass wir die Synergien und Effizienzsteigerungen möglichst bald nutzen können.»
Der Baugerätehersteller wird – wie bereits angekündigt – die bisher in Mauren stationierte Endmontage von Bohrhämmern, Abbaugeräten und leichten Diamantgeräten in das kürzlich erweiterte Werk in Thüringen verlagern. Die Fertigung von schweren Diamantgeräten wechselt dagegen von Mauren an den Konzernsitz in Schaan.

Wechsel nach Thüringen

Von der Schliessung des Werks in Mauren sind 142 Mitarbeitende betroffen. Seit April 2008 sind im Werk 3 schon rund 25 Stellen abgebaut worden. Laut Jokiel bietet Hilti allen verbleibenden Mitarbeitenden die Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung innerhalb des Konzerns. Die meisten Mitarbeitenden des Werks 3 in Mauren werden ins rund 20 Kilometer entfernte Thüringen wechseln müssen, sofern sie das Angebot annehmen. «Dort gibt es den grössten Anteil der Stellenangebote», sagt Jokiel. Wie viele Mitarbeiter sich für diese Lösung entscheiden, stehe aber noch nicht fest, sagt der Personalchef. Die individuellen Gespräche mit den Mitarbeitenden, die im Herbst 2008 aufgenommen wurden, seien noch nicht vollständig abgeschlossen, erklärt Jokiel. Hilti gibt den wechselwilligen Arbeitern eine Gehaltsgarantie für zwei Jahre ab.


Der Umzug der Produktion von Mauren in die benachbarten Werke soll zügig durchgeführt werden: Laut Jokiel werden die Montagelinien schrittweise in die Werke in Thüringen und Schaan verlegt, um einen möglichst reibungslosen Produktionsablauf sicherzustellen. Die ersten grösseren Anlagen sollen Anfang 2010 an ihren neuen Standort transferiert werden. Gemäss Jokiel wird der Verlagerungsprozess voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen. Das Werk in Mauren könnte dann Ende 2010 geschlossen werden.

Areal soll weiter genutzt werden

Die Gemeinde Mauren hatte die Ankündigung der Schliessung des Hilti-Werks vor einem Jahr bedauert. Vertreter von Hilti und der Gemeinde vereinbarten deshalb im Juni 2008, gemeinsam nach einer neuen Nutzung für das Areal zu suchen. Hilti-Personalchef Jokiel erklärt dazu, dass erste Konzepte bereits ausgearbeitet wurden und nun detailliert geprüft werden. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Zukunft des Areals bis Ende des Jahres festgelegt werden könne. Die Produktionsstätte beherbergte ursprünglich die Contina AG, den ersten Industriebetrieb in Mauren.

Trimesterzahlen werden präsentiert


Der Hilti-Konzern wird heute die Umsatzzahlen für das zweite Trimester 2009 vorlegen. In den ersten vier Monaten des Jahres hatte der Baugerätehersteller empfindliche Einbussen erlitten: Der Umsatz war um 20 Prozent eingebrochen. (ps)

 

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