"Die Wachstumschancen sind intakt"
Vaduz. - Die Wirtschaftswissenschaftler seien sich inzwischen mehrheitlich einig, dass eine schwere Depression wie in den 1930-er Jahren nicht zu erwarten sei, sagte Held am Abend bei der Veranstaltung des grössten Liechtensteiner Medienhauses vor mehr als 800 Zuschauern in der Halle des Spoerry-Areals an der Hochschule Liechtenstein in Vaduz. Eher sei anzunehmen, dass nun eine Phase "der neuen Normalität" folge, so Held, mit niedrigerem Wachstum, einer höheren Arbeitslosigkeit und einer höheren Staatsverschuldung als vor der Krise.
"Gut aufgestellt"
Die Schweiz sei im Vergleich zu anderen Länder "gut aufgestellt", sagte Held, unter anderem wegen des "Ansiedlungs- und Beschäftigungswunders" durch eine hochqualifizierte Migration, die anders als in anderen Ländern nicht in der Sozialhilfe, sondern in die Erwerbstätigkeit gemündet habe. Der Innovationsgrad der Unternehmen sei ungebrochen, der Verschuldungsgrad der öffentlichen Haushalte vergleichsweise gering.
Eine grosse Herausforderung bleibe allerdings für die Staaten nun, eine Exit-Strategie zu finden, aus den milliardenschweren Rettungsaktionen und Konjunkturspritzen, um die Folgen der Krise abzufedern. Für eine allgemeine Entwarnung sei es eindeutig noch zu früh. (wfr)