Szenarien
Und in Triesen wird extra gebaut, zweistöckig. Die Supermarktdichte hierzulande nimmt also zu. Und die Eidgenossen jenseits des Rheins werden den Umsatz steigern, weil sie, was Sonntagsöffnung angeht, Neidgenossen sind.
Ein Kreis schliesst sich damit: Jeder muss leben, und damit er das bezahlen kann, muss er arbeiten. Und das kann er dann eben bei denen. Endziel ist dann, dass jeder Mensch in Liechtenstein für diese Konsumtempel arbeitet.
Der Trend geht ja sowieso dahin.
Und wer hier partout nicht Müsliriegel, Kondome und Joghurts in die Regale einräumen, an der Kasse sitzen oder Blumenkohl und Windeln anliefern möchte, geht ins Ausland – wie jetzt schon mehr als jeder Zehnte.
Manche Berufszweige sind ja deswegen bei uns im Land auch schon ausgestorben.
Zum Beispiel Verlags Lektoren. Einfach nicht mehr zu finden.
Die Journalisten müssen fast zusammenbrechen unter der Last der bei ihnen sich zusammenballenden geistigen Potenz, denk ich mir. Sie gehören ja bald schon zu den Wenigen, die nicht im Supermarkt arbeiten.
Obwohl das Sortiment der Medien ja auch nicht ohne ist.Vom Rabatt der vollbusigen Asiatin bei den Kleinanzeigen über Wahrsagen und Horoskope bis hin zu den Gottesdienstzeiten kann man ja alles haben.
Da kanns eben schon mal passieren, dass in der Hektik diese drei Titel vorwahlzeitenmässig missverständlich interpretierbar nebeneinander stehen: «Worst Case Szenarios», «Der etwas andere Wahlnachmittag!» und «Schlössle TV: Fasnachts-Special», vermutet mit leisem Tadel Euer Max.
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Max Motz