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Sauber, sauber!

Sie sind schon hart, die Zeiten, das muss man zugeben: Erst ein Metoritenschauer in Russland, der uns oder zumindest unsere Leitungen mit russischem Gas ebenso hätte treffen können! Immerhin dürfte wenigstens künftig die Gefahrenquelle Postauto-Gastankstelle verschwunden sein.

Dann noch der Rückgang an Gästen bei unseren Gastronomen. Aber Achtung: Gas und Astronomenbeobachtungen haben nur mit russischen astronomischen Gewinnen zu tun.
Und nun noch der Pferdefleischskandal. Zwar kann man auch ganz in unserer Nähe Pferdefleisch kaufen oder im Restaurant essen, weshalb es mich wundert, dass tonnenweise Lebensmittel vernichtet werden, anstatt einfach nur die Etiketten auszuwechseln.

Andererseits sind Skandale Teil unserer Marktwirtschaft: Bei jedem Lebensmittelskandal gibt es auch Gewinner: Transport- und Abfallbeseitigungsfirmen, Radio, Fernsehen, Zeitungen und nicht zuletzt jene Geschäfte, in denen es keine zu Dumpingpreisen angebotenen Lebensmittel und lebensmittelähnlichen Produkte zu kaufen gibt.
Trotzdem leben auch die Lebensmittelingenieure ganz gut, die aus unappetitlich aussehenden chemischen Substanzen lecker aussehende Gerichte basteln, die wir dann kaufen, weil unser Gehirn das Ganze mit den Fotos aus Mamas und Nanas Kochbuch vergleicht.

Aber wenn die Gastronomen Liechtenstein-Marketing ermahnen, mehr Werbung für sie zu machen, dann sollte man anfügen, dass sie zugleich auch sonst dafür sorgen sollten, dass wir als durch und durch sauberes Ländchen bekannt werden: Wir verbieten das Essen im Postauto, verbrennen die Funkenhexe auf garantiert biologischem Naturholz und achten so streng auf pferdefleischfreie Lebensmittel, dass wir sogar ein Horsd’œuvre verschmähen.

Und seit wir auch eine weisse Weste haben, weil wir uns die Finger nicht mehr an Schwarzgeld schmutzig zu machen gezwungen sind, werden wir damit belohnt, dass wir trotzdem und sogar scheints mehr denn je saubere Geschäfte mit womöglich sauberen Gewinnen machen können:
Wir sind nach der Bankenschwemme auf dem besten Weg, zum Sportstätten-, Supermarkt- und Kliniken-Paradies zu werden. Das Ganze unter dem Dach einer Liechtenstein-Future-Holding am besten. Alles vernetzt! Und natürlich ressourcenoptimiert.

Also wenn sich zum Beispiel einer beim Sport verletzt, kauft er im Supermarkt Pflaster, Zeitschriften und Vitamine und lässt sich im nächstliegenden Spital auskurieren. Sauber geplant, das muss man sagen und sagt sich daher auch Euer Max.

 

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