Ein neues Gesicht für das «Bärger» Dorfzentrum
Wie geht es mit den Arbeiten des Pflegewohnheims und der Gemeindeverwaltung vorwärts – läuft alles nach Plan?
Ja, es läuft nach Plan. Der lange Winter führte zwar zu leichten Verzögerungen, jedoch konnte nun dank der guten Organisation der Bauausführung durch die Unternehmer und die Bauleitung und dank der tüchtigen Bauarbeiter der zeitliche Rückstand zum Teil wieder aufgeholt werden.
Welche Arbeiten sind bereits abgeschlossen, und was steht als nächstes an?
In den letzten Tagen konnte die oberste Decke des Gebäudes betoniert werden. Der Rohbau ist bald einmal abgeschlossen. Bis Weihnachten müssen die Fenster eingebaut und das Gebäude eingedeckt sein, damit über den Winter im Innern gearbeitet werden kann. Der zeitliche Druck ist gross, denn das Pflegewohnheim muss aus Subventionsgründen bis Ende 2010 fix-fertig sein. Wir werden dies schaffen.
Welche Rückmeldung konnten Sie seit Baubeginn entgegennehmen?
Viele Passanten verfolgen interessiert den Baufortschritt und freuen sich, dass nun endlich auch in unserem Dorf ein Haus für die älteren und pflegebedürftigen Menschen entsteht. Von daher höre ich viele positive Stimmen. Als anfänglich die grosse Baugrube sichtbar war, gab es von einigen Leuten Bedenken, es könnte Schäden an der Kirche und anderen umliegenden Gebäuden geben. Ich bin jetzt schon erleichtert, feststellen zu können, dass die Grossbaustelle zu keinerlei Rissen und anderen Schäden an umliegenden Gebäuden geführt hat. Einige kritische Stimmen hatte es im Vorfeld der Gemeindeabstimmung zu diesem Projekt und auch hinterher noch zum Standort des Pflegewohnheimes gegeben. Heute höre ich aber kaum noch jemanden, der nicht auch der Meinung ist, dass das Pflegewohnheim mitten im Dorfkern am richtigen Platz ist, denn hier können die Bewohner des Hauses zum einen vom Aufenthaltsraum und von der Terrasse aus das Geschehen im Dorfzentrum mitverfolgen und daran teilnehmen und zum anderen in den Zimmern die Ruhe und Aussicht geniessen. Im Gegensatz zum Altersheim in Eschen, das aussen durch ein fröhliches Orange besticht, wurde in Triesenberg als Aussenfassade Beton gewählt.
Welche Aspekte waren dem Gemeinderat bei der Auswahl des Projekts wichtig – war die Aussenansicht auch ein Thema?
Um Projektentwürfe für dieses grosse und wichtige Projekt zu erhalten, wurde vor vier Jahren ein Projektwettbewerb durchgeführt. Das 11-köpfige Preisgericht beurteilte die 26 eingegangenen Entwürfe nach verschiedenen Kriterien: Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, ortsbauliche Integration, Gestaltung, Erweiterbarkeit und Tragwerkkonstruktion. Somit war damals also auch die Form des Baukörpers und Materialwahl ein Thema. Hinter dem Projekt steckt die Philosophie, das Gebäude möglichst mit natürlichen Baustoffen zu bauen – Betonwände, Fenster und Balkongeländer in Holz usw. Dem Kies für die Betonfassade wurde der in Triesenberg vorkommende und von Aushubmaterial gewonnene rote Buntsandstein beigemischt. Dadurch wird die Fassade nach dem Sandstrahlen einen rötlichen Schimmer bekommen. Die Fassade ist damit sicher etwas Spezielles und benötigt zugleich im Gegensatz zu anderen Fassadenmaterialien wenig Unterhalt.
Wie sieht es mit dem Baufortschritt des Vereinshauses aus, das ebenfalls Teil der Dorfzentrumerweiterung ist?
Der Innenausbau des Vereinshauses sollte Ende dieses Jahres abgeschlossen werden, sodass anfangs nächsten Jahres der Bezug durch die Vereine erfolgen kann. Im nächsten Frühjahr sind dann noch die restlichen Umgebungsarbeiten auszuführen.
Was ist das besondere an diesem Bau?
Das Besondere ist, dass in diesem Gebäude im Dorfzentrum verschiedene Dorfvereine Lokalitäten erhalten, die ihre Bedürfnisse auf lange Sicht abdecken. Hier können sie ihre Musik- und Gesangsproben sowie Sitzungen abhalten und ihre Instrumente, Akten und anderen Sachen deponieren. Auch werden im Dachgeschoss, das über eine Brücke ab dem Dorfplatz erschlossen wird, der Gemeinde, den Vereinen und Organisationen zwei ansprechende Seminarräume zur Verfügung stehen.
Wozu befindet sich auf dem Dach des Vereinshauses ein so grosser, langer Kamin? Alle Bauten der Gemeinde im Dorfzentrum – also Dorfsaal, Hotel Kulm, Post/Museum, Denner, Bankgebäude, Pflegewohnheim, Vereinshaus, Kirche, Rathaus, Kaplanei etc. – werden in Zukunft über eine moderne Hackschnitzelheizung sowie Solaranlage beheizt und mit Warmwasser versorgt. Mit der Hackschnitzelheizung können wir einen einheimischen, nachwachsenden Brennstoff verwenden. Das Kamin ist mit einer technisch hochstehenden Filteranlage versehen, damit keine Russpartikel und Schadstoffe in die Luft aufsteigen können. Der Kamins muss aus technischen Gründen die Dachgiebel der angrenzenden Gebäude überragen.
Was bedeutet Ihnen das bevorstehende Aufrichtfest?
Das Aufrichtfest ist eine gute alte Tradition und bietet der Bauherrschaft Gelegenheit, allen zu danken, die an der Erstellung eines Rohbaues mitgewirkt haben. Mein Dank geht vor allem an die Bauarbeiter, die mit viel Einsatz und bei oft misslichem Wetter für unsere Gemeinde das Vereinshaus sowie Pflegewohnheim und Verwaltungsgebäude aufgebaut haben. (bn)
Schlagwörter
-
FL im Aufbau