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Zirkuläres Bauen mit Geschichte: «Gässli5» in Grabs

Im Herzen von Grabs im Kanton St. Gallen entsteht ein Haus, das Alt und Neu auf besondere Weise vereint. «Gässli5» – so der Name – ist ein gelungenes Beispiel für zirkuläres Bauen in der Region.
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«Gässli5» – so der Name des innovativen Schweizer Architekturbüros Allen + Crippa – ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zirkuläres Bauen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch gestalterisch inspirierend sein kann. (Bild: eingesandt)
«Gässli5» – so der Name des innovativen Schweizer Architekturbüros Allen + Crippa – ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zirkuläres Bauen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch gestalterisch inspirierend sein kann. (Bild: eingesandt)
«Gässli5» – so der Name des innovativen Schweizer Architekturbüros Allen + Crippa – ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zirkuläres Bauen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch gestalterisch inspirierend sein kann. (Bild: eingesandt)
«Gässli5» – so der Name des innovativen Schweizer Architekturbüros Allen + Crippa – ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zirkuläres Bauen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch gestalterisch inspirierend sein kann. (Bild: eingesandt)
«Gässli5» – so der Name des innovativen Schweizer Architekturbüros Allen + Crippa – ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zirkuläres Bauen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch gestalterisch inspirierend sein kann. (Bild: eingesandt)

Das Projekt «Gässli5» des innovativen Schweizer Architekturbüros Allen + Crippa umfasst die Translozierung – die Versetzung – eines historischen Blockhauses aus dem 17. Jahr­hundert und dessen Kombination mit einem Neubau aus Stampflehm. Entstanden ist ein Ensemble, das den regionalen Kontext respektiert, Ressourcen schont und gleichzeitig neue Wege im Umgang mit historischer Bausubstanz aufzeigt.

An einem neuen Ort originalgetreu wiedererrichtet

Was das Projekt besonders macht, ist die konsequente Umsetzung mehrerer Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Im Sinne des Re-Leiters wurden unter anderem die Strategien «Re-Use», «Re-Design» und «Rot» (Verwendung von natürlichen Baustoffen) auf beeindruckende Weise angewandt. Statt das alte Wohnhaus abzureissen, wurde es Stück für Stück abgebaut, katalogisiert und an einem neuen Ort im Dorf originalgetreu wiedererrichtet. So konnte ein Grossteil der alten Baumaterialien – insbesondere das konstruktive Holz – weiterverwendet werden. Gleichzeitig wurde das Gebäude neu interpretiert: Die Kombination mit einem Neubau aus Stampflehm schafft nicht nur zusätzlichen Innenraum, sondern bildet auch eine architektonische Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

«Gässli5» – so der Name des innovativen Schweizer Architekturbüros Allen + Crippa – ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zirkuläres Bauen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch gestalterisch inspirierend sein kann. (Bild: eingesandt)

Der Neubau wurde aus lokalem Lehm errichtet – einem der ältesten Baustoffe der Welt, der heute im Kontext der Kreislaufwirtschaft neue Aktualität erfährt. Gemeinsam mit dem Pionierunternehmen Lehm Ton Erde wurde das Stampflehm­verfahren angewandt. Stampflehm ist vollständig kompostierbar, emissionsarm in der Herstellung und bietet ein hervor­ragendes Raumklima. Durch den Einsatz dieses Materials konnte auf energieintensive Baustoffe weitgehend verzichtet werden, was sich positiv auf die CO2-Bilanz des gesamten Projekts auswirkt. Zudem wurden alle Konstruktionen so geplant, dass sie – falls notwendig – rückgebaut und wiederverwendet werden können.

Statement für einen systemischen Wandel im Bausektor

«Gässli5» ist jedoch nicht nur ein handwerklich präzises und ästhetisch überzeugendes Bauwerk – es versteht sich auch als Statement für einen systemischen Wandel im Bausektor. Es zeigt, dass die Wiederverwendung historischer Substanz nicht im Widerspruch zu modernen Planungsansprüchen stehen muss. Vielmehr demonstriert es, wie durch kreative Planung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein sensibles Verständnis für Materialität eine neue Qualität des Bauens entstehen kann – eine, die nachhaltig, lokal verankert und kulturell relevant ist. Das Projekt leistet somit einen wegweisenden Beitrag zur Förderung von Zirkularität in der Baukultur und inspiriert über Grenzen hinweg andere Akteurinnen und Akteure in Architektur, Planung und Handwerk. Zusätzlich entsteht rund ums Haus ein Permakultur-Garten mit Bauern­garten und essbarem Wald – ein vielfältiger Lebensraum, in dem Haus und Natur in enger Wechselwirkung stehen.

Die Umsetzung des Projekts setzte von Beginn an auf eine enge Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten. Die Demon-tage des alten Blockhauses erforderte eine sorgfältige Doku­mentation, handwerkliches Können und eine präzise Abstimmung zwischen allen Beteiligten. Auch die Integration des neuen Stampflehmbaus stellte hohe Anforderungen an Planung, Materialbeschaffung und Aus­führung – insbesondere hinsichtlich Statik, Bauphysik und thermischer Perfor­mance. Gleichzeitig wurden wertvolle Erf­ahrungen gesammelt, etwa in Bezug auf Vorfertigung, Wiederverwendbarkeit von Komponenten und die Kombination tradi­tioneller Techniken mit modernen Anforderungen.

Schaffung eines identitätsstiftenden Ortes

Die Wirkung des Projekts zeigt sich in verschiedenen Dimensionen: ökologisch durch die Einsparung grauer Energie und Emissionen, gesellschaftlich durch die Bewahrung eines ortsprägenden Gebäudes und die Schaffung eines identitätsstiftenden Ortes, sowie wirtschaftlich durch die Nutzung lokaler Ressourcen und kurzer Lieferketten.
Dank des hohen architektonischen Anspruchs und der herausragenden Bau­qualität gewährleistet das Projekt zudem eine langfristige zirkuläre Werthaltigkeit.

«Gässli5» – so der Name des innovativen Schweizer Architekturbüros Allen + Crippa – ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zirkuläres Bauen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch gestalterisch inspirierend sein kann. (Bild: eingesandt)

«Gässli5» ist damit mehr als ein Haus – es ist ein Lernobjekt, eine Inspiration und ein Plädoyer für einen zukunftsfähigen Umgang mit unseren gebauten Ressourcen. Es verdeutlicht, dass Kreislaufwirtschaft im Bauwesen kein theoretisches Konzept bleiben muss, sondern mit Kreativität, Engagement und Fachwissen konkret und regional umgesetzt werden kann.

 

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