Alles ist möglich
Dass sich manche Bankmanager zu lange gesundgestossen haben, ist ungesund, haben die Schweizer nun herausgefunden. Was die Schweizer nun wollen, nämlich den Aktionären Zugriff über das Haushaltskässelibuch ihrer Bank zu gewähren, ist auf einmal Grund für die Deutschen, die Schweiz zu loben. So nach dem Motto: Sonst sind das ja Gauner, aber in dem Fall, muss man zugeben, sind sie klug. Wer nun glaubt, das sagen die, weil es ihnen ebenso wie ihren Wählern stinkt, dass die Arm-Reich-Schere noch mehr auseinanderklafft, ist nicht klug.
Denen gehts wie bei der CD-Hehlerei nämlich nur um die Sanierung ihrer heruntergewirtschafteten Volkswirtschaft. Die man vielleicht treffender Politikerwirtschaft nennen sollte, denn das Volk kann nur dumm aus der Wäsche schauen, wenn es die Euronen den Bach runterspülen sieht. Aber wenn sich polnische Pferdemetzger gesundstossen: Das nimmt man in Deutschland übel.
Bei uns stösst sich ja niemand gesund. Wir ecken zwar manchmal an und finden manches stossend, aber letztlich stossen wir dann doch an, wenn alles vorbei ist. Mit Liechtensteiner Bier, Moscht oder einem Zweier.
So wirds auch beim künftigen Gesundheitstempel sein, glaubt mirs. Das ist ja auch so ein Punkt, den ich nicht versteh. Erst schickt man die Spitalsplaner in die Wüste, man schlägt einander im heiligen Zorn um Geburtsstation und OP-Saal die Köpfe blutig, und auf einmal lese ich, dass sie über zehn mögliche Standorte für ein allfälliges neues Spital diskutieren.
Na so was! Wobei ja mein spontaner Einfall lautet: Baut doch das Pharmaindustrieversuchsgebäude für uns Laborratten in Bendern: Da gibts schon eine Augenklinik, Ärzte wollen in der Nähe eine Privatklinik bauen, Banken hats da auch für die Rechnungsüberweisungen und Boni, die Verpflegung liefert Onkel Herbert, und den anfallenden Schrott übernimmt der Elkuch.
Oder lassen wir das Ganze und stapeln es auf den bestehenden Reformstau? Stau gibts ja auch an den Autobahnausfahrten. Die Lösung hat ein Fachmann schon genannt: Fünf Stutz für den Liter Sprit.
O. k., dann kommen wenigstens die übrig bleibenden Autofahrer pünktlich an ihren Arbeitsplatz in der Bank und können damit wenigstens gefühlt den Aderlass an ihren Einkünften besser verdauen, freut sich mit ihnen Euer Max.
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Max Motz