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Ja, aber ?! Das gilt für vieles.

Mit der Marktwirtschaft ist es wie mit der Demokratie: Viele meinen, das sei eine nicht mehr zu toppende Errungenschaft der Gesellschaft, aber wenn man ehrlich ist und beide an ihren Erfolgen und Misserfolgen misst, muss man zugeben: Sie sind nur das kleins­te Übel.

Denn wo Menschen am Werk sind, knirscht auch das schönste System an allen Ecken und Enden. Jede Idee gebiert daher fast zwangsläufig ein: «Ja, aber ?!»

Gewiss, gewiss, bei uns ist alles anders, im Zweifelsfall besser ? Trotzdem muss man nicht weit weg suchen, um Beispiele dafür zu finden, wie viel Mühe es manchen Menschen macht, demokratisch beschlossenen Gesetzen kein «Ja, aber ?!» entgegenzusetzen. Das passiert nicht nur dann, wenn ihre persönlichen Interessen tangiert sein könnten, sondern auch bei sie selber gar nicht betreffenden Angelegenheiten.

Fährt ein Ruggeller durch Vaduz, muss er sich damit abfinden, wie und wo und was dort alles gebaut wurde. Auch im Streitfall der geplanten Überbauung in Triesen ist es nicht anders: Jemand hat ein Grundstück und will es bebauen, damit es ihm Einnahmen bringt. Er reicht bei den Behörden die vorgeschriebenen Unterlagen ein, und wenn diese gesetzeskonform sind, rücken die Bagger an.

Nun erfolgen dennoch Einsprüche. Das ist auch ein demokratisches Recht. Sie werden geprüft, und es wird entschieden. Im genannten Fall haben sich Projektgegner an die Regierung gewandt. Nun darf man gespannt sein, was die dazu zu sagen hat. Ob sie überhaupt etwas dazu sagen darf, wenn alles gesetzeskonform ist, und wenn ja, mit welcher Begründung?
Wohlgemerkt: Ob einem das Projekt gefällt oder nicht, ist Ansichtssache jedes Einwohners. Denn darüber, ob ein privates Gebäude irgendwo hinpasst oder abgerissen werden soll, ob man genug Einkaufsmöglichkeiten im Dorf hat, entscheiden Besitzer und Gesetz. Das Recht, sich aufzuregen, hat auch jeder, das Recht, sein Geld auszugeben und auf seinem Grundstück etwas zu bauen, aber auch.

Was also bleibt dem zornigen Bürger? Richtig: Die Faust im Sack ballen und auszurufen: «Shit happens!»

Und konsequenterweise ja nie in den neuen Läden einkaufen. 

 

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