Die Philanthropen des 21. Jahrhunderts

Gemeinwohlorientierung, der Wille etwas Gutes, Wert- und Nachhaltiges zu bewirken, ist keine Erfindung unserer Zeit. Mäzenatisch und philanthropisch tätige Menschen und Institutionen gab es schon früher, und es gibt sie verdankenswerterweise auch heute – in unserem Land sogar in zunehmendem Masse.
Ein Indikator dafür ist die Aufwärtsentwicklung und zunehmende Visibilität der gemeinnützigen Stiftungen. Liechtenstein gilt heute -nicht zuletzt aufgrund der Modernisierung und Weiterentwicklung des Stiftungsrechts -als sehr attraktiver und glaubwürdiger Platz für philanthropische Initiativen. Der Standort bietet den modernen Philanthropinnen und Philanthropen des 21. Jahrhunderts ein ideales Umfeld, sowohl bezüglich der rechtlichen Rahmenbedingungen und der professionellen Aufsicht als auch des vorhandenen Wissens, wie kleine, aber auch international angelegte, komplexe und hochgradig vernetzte Projekte erfolgreich realisiert werden können. Die in Liechtenstein beheimateten gemeinnützigen Stiftungen sind so über den Finanzplatz hinaus für den ganzen Standort von überragender Bedeutung. Sie fördern und unterstützen auf den unterschiedlichsten Gebieten viele Dinge, die der Allgemeinheit zugutekommen. Nicht nur bei uns in der Region, sondern auch international. Die positive Aussenwirkung verbindet den Namen Liechtenstein mit vielen gemeinwohlorientierten Projekten.
Lücken im System füllen
Die Vielfalt und die Bedürfnisse in unserer heterogenen Gesellschaft sind so gross, dass die öffentlichen Einrichtungen, die staatlichen und halbstaatlichen Institutionen, bei Weitem überfordert wären, all dies zu leisten. Es existieren überall Lücken im System, die nur durch privates Engagement, nur durch persönliche Anteilnahme und Eigeninitiative ausgefüllt werden können.
Die heutige Generation von Philanthropen will sich engagieren, will persönlich mitwirken und nicht nur wirken lassen. Sie setzen neben dem finanziellen Engagement auch ihre Netzwerke, ihre Zeit und grosse Erfahrung zur Verfügung, um einen nachhaltigen sozialen, kulturellen, wissenschaftlichen, humanitären oder ökologischen Nutzen zu stiften. In einer Zeit, in der sich der Staat stärker auf seine Kernaufgaben besinnt, kommt philanthropischem Wirken deshalb noch mehr Bedeutung zu.
Unersetzbares Engagement
Die Grosszügigkeit des Gebens und des gemeinnützigen Handelns oder ganz einfach ausgedrückt, mit viel Herzblut Gutes zu tun, ist sicherlich die Haupttriebfeder des Mäzenatentums und der Philanthropie. Mäzeninnen und Philanthropen bringen die von ihnen gelebten Werte aus der inneren Überzeugung in unsere Zivilgesellschaft ein, dass wir nicht alles auf den Staat abwälzen können und es auch nicht sollten. Oft erkennen private Förderer Themenfelder auch lange bevor sich der Staat damit befasst. Private Förderung bedeutet immer Eigeninitiative, bedeutet schnelleres, unbürokratisches Handeln. Genau dieses unersetzbare private Engagement hilft uns bei der nachhaltigen Entwicklung einer menschlichen und zukunftsfähigen Gesellschaft. Dazu kommt, dass private Initiativen häufig effizienter sind als staatliche Interventionen, das hat sich in mehrfacher Hinsicht immer wieder bestätigt.
Philanthropisches Engagement ist eine sinnvolle Antwort auf manche Herausforderungen des Gemeinwohls im 21. Jahrhundert. Bezeichnungen wie «Mäzen» oder «Philanthrop» werden heute vielleicht in einem breiteren Kontext verwendet als früher, aber typisch ist und bleibt die Grundidee einer Förderung, ohne eine materielle Gegenleistung dafür zu verlangen. Sei es, um Missstände zu beheben, Not zu lindern oder nachhaltige Modelle zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen zu initiieren und umzusetzen. Der hohe Stellenwert, den Liechtenstein der Philanthropie zumisst, wirkt identitätsstiftend und ist ein sehr positives Signal nach aussen.
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