Hoffnung für Querschnittgelähmte
Querschnittgelähmte Ratten können ihre Pfoten wieder verwenden und schwimmen, Treppen steigen oder sogar klettern. Möglich geworden ist dies durch eine Therapie, die von Forschern der EPFL in Lausanne entwickelt wurde.
Die Forschenden haben nun dank hochtechnologisierten Geräten den Schlüssel für diese Heilung im Hirnstamm entdeckt. Mit Hilfe von optogenetischer und chemogenetischer Technik haben sie bestimmte Hirnregionen aktivieren und anschliessend mit einem leistungsfähigen Mikroskop dreidimensional ihre Funktionen beobachten können. Die Forschungsergebnisse wurden am Montag in der Zeitschrift "Nature Neuroscience" veröffentlicht.
Mit der Technologie konnte das zentrale Nervensystem transparent gemacht werden. So konnten die Forschenden feststellen, wie mit der von ihnen entwickelten Therapie die Nervenverbindungen reorganisiert wurden. Die verletzten Nervenzellen seien nicht spontan nachgewachsen, aber sie hätten sich oberhalb der verletzten Region neu organisiert und so neue Kommunikationskanäle aktiviert.
Neue Verkabelung im Gehirn
"Die Heilung ist nicht spontan", wird die Forscherin Leonie Asboth in der Mitteilung zitiert. Damit die "Wiederverkabelung" stattfinde, müssten die Tiere eine intensive Rehabilitationstherapie machen.
Diese Therapie umfasst eine elektrochemische Stimulation des Rückenmarkts, kombiniert mit einer aktiven Physiotherapie unterstützt von einem intelligenten Zaumzeug.
Im Labor hätten die vollständig querschnittgelähmten Ratten nach einigen Wochen die willentliche Kontrolle über ihre Pfoten wieder erlangt. Auf längere Sicht hätten die Ratten ihre Muskeln selber ohne elektrochemische Stimulation oder Zaumzeug kontrollieren können. 2012 hatten der Neurologe Grégoire Courtine und sein Team von der ETH Lausanne dies bereits zeigen können.
Tests bei Menschen angelaufen
Entscheidend wird nun sein, ob diese Rehabilitation auch beim Menschen zu einer ähnlichen Wiederverkabelung der Nervenzellen im Gehirn, im Hirnstamm und im Rückenmark führen wird.
Professor Courtine zeigt sich optimistisch. "Wir haben bereits zeigen können, dass die bemerkenswerte Kapazität für die Entwicklung neuer Nervenverbindungen nach Verletzungen des Rückenmarkes beim Menschen sogar noch robuster ist als bei den Nagern", wird er in der Mitteilung zitiert. Seit 2016 wird die Therapie bei Menschen mit Verletzungen des Rückenmarks im Universitätsspital CHUV getestet. (sda)
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