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Begleitprogramm zur Ausstellung im Gasometer

Oskar Werners wichtigste Filme im Alten Kino Vaduz

Zum 100. Geburtstag von Oskar Werner zeigt der Gasometer und die Stein Egerta in Vaduz vier Filme des in Triesen beerdigten Schauspielers. 
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Bei den Oskar-Werner-Filmtagen werden die wichtigsten Filme des zeitweise in Triesen wohnhaften Schauspielers gezeigt. (Bild: pd)
Bei den Oskar-Werner-Filmtagen werden die wichtigsten Filme des zeitweise in Triesen wohnhaften Schauspielers gezeigt. (Bild: pd)

Zwischen 1947 und 1976 trat der österreichische Schauspieler Oskar Werner in 22 Filmen auf, darunter auch Hollywoodproduktionen wie Fahrenheit 451, das Narrenschiff und «Der Spion, der aus der Kälte kam». Anlässlich der Ausstellung im Gasometer in Triesen zeigt das Kulturzentrum gemeinsam mit der Erwachsenenbildung Stein Egerta von kommendem Sonntag bis Mittwoch die vier bekanntesten Filme des Schauspielers, der von 1951 bis zu seinem Tod seinen Hauptwohnsitz in Triesen hatte. «Für die Filmreihe haben wir jene Filme ausgesucht, die für Oskar Werners internationale Karriere am wichtigsten waren und die ihn weltweit berühmt gemacht haben», sagt Stein-Egerta-Geschäftsführer Daniel Quaderer, der die Filmauswahl zusammen mit Petra Büchel, der Kulturbeauftragten der Gemeinde Triesen, vorgenommen hat.  

Film sprengte «gewisse Anstandsgrenzen»
Den Auftakt der Filmreihe macht am Sonntag, 12. Februar, der französische Liebesfilm «Jules et Jim», mit dem Oskar Werner an der Seite von Jeanne Moreau international bekannt wurde. Die Verfilmung des autobiografischen Romans von Henri-Pierre Roché gilt als einer der schönsten Liebesfilme, den François Truffaut mit Leichtigkeit und Ironie inszenierte. «Da sich im Film zwei Freunde in die gleiche Frau verlieben und es zu einer Dreiecksbeziehung kommt, hatte der Film in der damaligen Zeit in Liechtenstein gewisse Anstandsgrenzen gesprengt und wäre fast der Filmzensur zum Opfer gefallen», erklärt Daniel Quaderer. 

Fahrenheit 451: Science-Fiction-Dystopie
Am Montag, 13. Februar, wird «Fahrenheit 451» gezeigt, der bereits einmal in den Film­perlen aus Liechtenstein zu sehen war. Der britische dystopische Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1966 spielt in einer Welt der Zukunft, in der das Lesen von Büchern verboten und unter Strafe gestellt wird. Darin verliebt sich Feuerwehrmann Guy (Oskar Werner), der Bücher verbrennen muss, in eine junge Frau (Julie Christie), die Bücher liebt. «Mir persönlich gefällt von den Oskar-Werner-Filmen Fahrenheit 451 am besten, weil der Film das Buch von Ray Bradbury gut verbildlicht», sagt Daniel Quaderer. 

Als kranker Schiffsarzt für Oscar nominiert
Tags darauf steht «Das Narrenschiff» auf dem Programm, mit dem Werner als melancholischer Schiffsarzt zum Superstar wurde und für einen Oscar nominiert wurde. Stanley Kramers Meisterwerk ist ein melancholisch-kritisches Spiegelbild gesellschaftlicher Zustände am Vorabend des Dritten Reiches anhand einer Passagierschifffahrt von Vera Cruz nach Bremerhaven. Die Bühne teilte sich Werner darin mit grossen Hollywood-Stars wie Vivien Leigh («Vom Winde verweht»), Simone Signoret oder Lee Marvin. «Ein bemerkenswert sarkastischer Blick auf die Gesellschaft. Man zuckt öfters zusammen, weil die verbale giftige Garstigkeit der Schauspieler unvermittelt um die Ecke kommt und das sehr zum Nachdenken anregt», sagt Filmkenner Daniel Quaderer. 

Mit der dunklen Seite eines Spions zum Golden Globe
Zum Abschluss wird die Filmreihe am 15. Februar mit «Der Spion, der aus der Kälte kam» actionreich. Der Film, mit dem Oskar Werner an der Seite von Richard Burton einen Golden Globe gewann, stellt realistisch-kritisch die schmutzigen Seiten des Geheimdienstgeschäfts dar und zeigt, wie hart es ist, ein Spion zu sein. «Er ist sozusagen das Gegenteil von James Bond», sagt Daniel Quaderer. Der Spionagefilm ist ein vertracktes Spiel um Verrat, Doppel-Agenten und falsche Loyalität zur Zeit des Kalten Kriegs. 

Oskars Werners Zeit in Hollywood
«Die Zeit, in der Fahrenheit 451, Das Narrenschiff und «Der Spion» gedreht wurde, war Oskar Werners intensivste Zeit, in der er international ein Star wurde. Diese Epoche wollen wir deshalb in unserer Filmreihe zeigen, auch wenn Oskar Werner nicht auf alle diese Filme sehr stolz war», sagt Daniel Quaderer. Oskar Werner stösst in Liechtenstein auch Jahrzehnte nach seinem Tod noch auf Interesse. Besonders der Dokumentarfilm von Manfred Schlapp über Oskar Werner habe Daniel Quaderer viele positive Rückmeldungen eingebracht. «Besonders in Triesen, wo man Oskar Werner auch dank seiner Besuche in der Linde oder wegen seines auffälligen hellblauen Chevrolets noch gut kannte, ist Oskar Werner immer noch gut in Erinnerung.»

Die Anzahl Sitzplätze ist beschränkt. Am meisten Reservationen gibt es bisher für «Jules et Jim». Die Filme werden alle auf deutsch gezeigt, damit man die Originalstimme von Oskar Werner hören kann. 

Oskar-Werner-Filmtage 
So, 12. Februar: Jules und Jim 
Mo, 13. Februar: Fahrenheit 451 
Di, 14. Februar: Das Narrenschiff
Mi, 15. Februar: Der Spion, der aus der Kälte kam, jeweils 19 Uhr, Altes Kino Vaduz
Tickets unter info@alteskino.li oder Telefon +423 797 09 30.

 

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