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Ergebnisse der Erhebung «Check dein Wissen»

Mädchen in Deutsch und Englisch besser, Jungs in Mathe

Die Ergebnisse der Leistungserhebungen «Check dein Wissen» (kurz: Checks) aus dem Schuljahr 2022/23 liegen für die Fachbereiche Deutsch, Mathematik und Englisch vor.
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Seit 2022 führt das Schulamt sogenannte "Checks" durch.

Liechtenstein führte im Schuljahr 2022/23 erstmals die Leistungserhebungen «Check dein Wissen» («Checks») an den öffentlichen Schulen durch. Die Einführung des neuen Liechtensteiner Lehrplans «LiLe», der die Erreichung von Kompetenzen in den Mittelpunkt stellt, machte auch eine Erneuerung der Leistungserhebungen erforderlich, da die Standardprüfungen inhaltlich die Lernziele des vorhergehenden Lehrplans abprüften. Der grosse Vorteil der neuen Leistungserhebungen - im Vergleich zu früheren Testverfahren wie den Standardprüfungen oder PISA - besteht darin, dass dank der Adaptivität der Schwierigkeitsgrad der Lernaufgaben während der Testdurchführung auf die individuellen Niveaus der Schülerinnen und Schüler jeweils angepasst wird und dadurch die Ergebnisse genauer werden.

Insgesamt 1050 Schülerinnen und Schüler am Ende des ersten (2. Klasse), zweiten (6. Klasse), und dritten Zyklus (9. Klasse) absolvierten im April und Mai 2023 die Checks-Leistungserhebungen in den Fachbereichen Deutsch, Mathematik und Englisch. Die Aufgaben wurden in der Primarschule am Tablet, in der Sekundarstufe I mit dem Notebook bearbeitet. Zuständig für die Entwicklung der Aufgaben, die Durchführung der Tests und die Auswertung der Ergebnisse war das Institut für Bildungsevaluation (IBE) der Universität Zürich. Ziel war und wird auch zukünftig sein, mit den Checks wertvolle Informationen über das Können der Schülerinnen und Schüler am Ende jedes Zyklus des Liechtensteiner Lehrplans (LiLe) zu erhalten. So kann eine kompetenzorientierte Grundlage zur Weiterentwicklung von Unterrichts- und Schulqualität geschaffen werden.

Testpersonen aus allen Schulen

Im Fachbereich Deutsch wurden die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aller drei Klassenstufen in den zwei Kompetenzbereichen «Lesen» und «Sprache im Fokus» getestet, im Fachbereich Mathematik in den drei Kompetenzbereichen «Form und Raum», «Grössen, Funktionen, Daten und Zufall» sowie «Zahl und Variable». Die 6. und 9. Klassen absolvierten zusätzlich Tests in den Kompetenzbereichen «Hören» und Lesen» des Fachbereichs Englisch. Die knappe Mehrheit aller teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war männlich (50.9%). Der Anteil der Teilnehmenden nichtdeutscher Erstsprache betrug 29.5%. Die Anteile der Schülerinnen und Schüler mit individuellen Lernzielen lagen je nach Fachbereich zwischen 1.8 und 3.1%. Von den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen aus der Sekundarstufe I besuchten 30.2% eine Oberschule, 42.2% eine Realschule und 27.6% das Gymnasium.

In der 6. Klasse lag Englisch vor Deutsch

Die Teilnehmenden konnten pro Fach und Kompetenzbereich eine Punktezahl zwischen 0 und 1200 erzielen. Dieses Intervall deckt die Schullaufbahn von der 1. bis zur 9. Klasse ab, weshalb Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen in der Regel höhere Punktezahlen erreichen als Teilnehmende der 2. Klassen, aber geringere als jene aus den 9. Klassen. Wenn die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen betrachtet werden, so fällt im Vergleich der beiden getesteten Fachbereiche auf, dass Deutsch mit einem Durchschnitt von 249 besser ausfiel als Mathematik (219). In der 6. Klasse wurden die besten Ergebnisse im Schnitt in Englisch (749) erzielt, während in Deutsch (702) und Mathematik (693) durchschnittlich ähnliche Werte erzielt wurden. Die Teilnehmenden aus den 9. Klassen erreichten in Englisch durchschnittlich 848, in Mathematik 835 und in Deutsch 798 Punkte. Die Leistungen in den 9. Klassen fielen am heterogensten aus, die homogensten Resultate erzielten die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen.

Mädchen in Deutsch und Englisch besser als Jungs

In allen getesteten Kompetenzbereichen und Klassenstufen erzielten die teilnehmenden Mädchen in den Fachbereichen Deutsch und Englisch im Schnitt ein etwas höheres Ergebnis als die teilnehmenden Jungen. Die Unterschiede können jedoch aus statistischer Sicht als vernachlässigbar bis klein eingeordnet werden. Gleiches gilt für die Ergebnisse in den Kompetenzbereichen des Fachbereichs Mathematik, welche bei den Jungen im Schnitt fast ausnahmslos knapp besser ausfielen als bei den Mädchen. Schülerinnen und Schüler mit Erstsprache Deutsch erzielten in allen getesteten Kompetenzbereichen auf allen Klassenstufen durchschnittlich bessere Ergebnisse als Teilnehmende nichtdeutscher Erstsprache. In der 2. Klasse waren die durchschnittlichen Unterschiede in den Kompetenzbereichen der Fachbereiche Deutsch und Mathematik aus statistischer Sicht klein bis mittelgross, in der 6. Klasse fast ausnahmslos gross, in der 9. Klasse ausnahmslos klein. In den Kompetenzbereichen des Fachbereichs Englisch blieben die Unterschiede von der 6. auf die 9. Klassenstufe nahezu konstant und können statistisch als klein bis mittelgross eingestuft werden. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums erzielten in den getesteten Kompetenzbereichen durchschnittlich ausnahmslos höhere Punktezahlen als die teilnehmenden Realschülerinnen und -schüler, welche wiederum im Schnitt höhere Ergebnisse erzielten als die Teilnehmenden der Oberschulen. In allen getesteten Fachbereichen und Klassenstufen sind die Unterschiede hierbei aus statistischer Sicht jeweils mittelgross oder gross.

Der Schutz der personenbezogenen Daten wurde bei der Testdurchführung und -auswertung sehr ernst genommen. Die Verarbeitung der Schülerdaten im Rahmen der Checks erfolgte auf gesetzlicher Grundlage der DSGVO und diente ausschliesslich zur statistischen Auswertung sowie zu Forschungszwecken im Bildungswesen.

Ergebnisse als Beginn eines Monitorings

Die Checks-Ergebnisse aus dem Schuljahr 2022/23 liefern seit Einführung des Liechtensteiner Lehrplans eine wertvolle erste Standortbestimmung. In Kombination mit den zukünftigen Ergebnissen der nun jährlich stattfindenden Checks-Leistungserhebungen und entsprechenden Daten aus Schweizer Kantonen können in den kommenden Jahren Trends erkannt und Vergleiche aufgestellt werden. Die Ergebnisse der Checks stellen den Beginn eines Monitorings im Kontext des kompetenzorientierten Liechtensteiner Lehrplans (LiLe) dar und werden von den zuständigen Stellen jeweils genau analysiert. Daraus werden sich auch konkrete Handlungsfelder zur weiteren Verbesserung des liechtensteinischen Schulwesens herauslesen lassen. (eingesandt)

 
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