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Nach Schaubs Tod werden neue Käufer gesucht

Doch kein Gesundheitszentrum im Hotel Alvier

Mit Peter Schaub wurde ein neuer Besitzer gefunden, der ein Gesundheitszentrum für Menschen mit Erschöpfungen realisieren wollte. Nach seinem Tod steht die Frage im Raum, wie es nun weitergeht.
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(Bild: Archiv)
Seit dem Tod von Peter Schaub konnte noch keinen neuen Besitzer gefunden werden.
Seit dem Tod von Peter Schaub konnte noch keinen neuen Besitzer gefunden werden. (Bild: Google Maps)

Das Seminarhotel Alvier in Oberschan war über viele Jahre hinweg ein beliebter Ort für Seminare, Tagungen und Erholungsaufenthalte. Die abgeschiedene Lage auf 900 Meter über Meer, eingebettet in die Naturkulisse mit Blick auf das Rheintal, machte das Hotel zu einer einzigartigen Adresse für Geschäftsreisende, Firmen und Vereine, die einen ruhigen Rückzugsort für ihre Veranstaltungen suchten. Doch die Nachfrage nach Seminaren und Tagungen an diesem Ort nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich ab. Besonders die Covid-19-Pandemie beschleunigte das Ende des Betriebs, da viele Firmen auf Online-Meetings umstellten und der Seminarbetrieb vollständig zum Erliegen kam.  

Im Oktober 2021 wurde das Hotel schliesslich geschlossen. Eine Ära ging zu Ende und die Zukunft des weitläufigen Areals mit seinen grosszügigen Räumlichkeiten, der bestehenden Infrastruktur und der Seilbahnanbindung wurde ungewiss. Doch es zeichnete sich schon bald eine neue Perspektive ab. 

Ein Gesundheitszentrum für Menschen mit Erschöpfungserscheinungen

Mit Paul Schaub, einem Unternehmer aus Frenkendorf (Basel-Land), fand sich 2021 ein neuer Besitzer für das Alvier-Gelände. Schaub war spezialisiert auf die Entwicklung und den Betrieb von Gesundheitsimmobilien und erkannte in der Lage und Struktur des ehemaligen Seminarhotels grosses Potenzial für ein neues Projekt. Seine Vision: Die Umwandlung des Hotelbetriebs in ein modernes Gesundheitszentrum für Menschen, die unter Erschöpfung, Depressionen und stressbedingten Erkrankungen leiden. Die Nachfrage nach solchen Einrichtungen war in den letzten Jahren stetig gestiegen. Immer mehr Menschen geraten durch hohe berufliche und private Belastungen in einen Zustand chronischer Überforderung. Genau hier wollte Schaub mit seinem Projekt ansetzen: Ein Ort der Erholung und Prävention, an dem Betroffene rechtzeitig professionelle Unterstützung erhalten, bevor sie in ein Burnout oder eine schwere Depression geraten. Das Zentrum sollte jedoch nicht nur klinische Patienten aufnehmen, sondern auch für Gäste offenstehen, die präventiv Unterstützung suchen, um gar nicht erst in eine ernsthafte Krise zu rutschen. 

Das Konzept sah eine umfassende Umgestaltung der bestehenden Hotelanlagen vor. Die rund 100 Hotelzimmer sollten in grössere, komfortable Einzelzimmer umgewandelt werden, um den Gästen mehr Raum und Privatsphäre zu bieten. Ergänzt werden sollte das Angebot durch spezialisierte Therapieräume, einen modernen Fitness- und Wellnessbereich sowie gastronomische Einrichtungen, die auf eine gesunde Ernährung ausgerichtet sind.

Eine besondere Rolle spielt in den Plänen auch die bestehende Seilbahn, die das Alvier-Gelände mit Oberschan verbindet. Paul Schaub sah die Bahn als idealen Zugang für Gäste, da sie eine autofreie Anreise ermöglichte und so zur Ruhe und Abgeschiedenheit des Ortes beitrug. Allerdings war die Seilbahn seit Jahren sanierungsbedürftig und allein die Instandsetzung sollte rund eine Million Franken kosten. Zusätzlich musste mit der Gemeinde Wartau abgeklärt werden, wie der Seilbahnbetrieb langfristig organisiert werden kann. Schaub plante, das Gesundheitszentrum bis 2025 in Betrieb zu nehmen. Bis Sommer 2023 wollte er die Planungs- und Bewilligungsverfahren abschliessen, um Ende 2024 mit den Bauarbeiten fertig zu sein. Doch dann kam der unerwartete Wendepunkt.

(Bild: Archiv)

Nach dem Tod von Paul Schaub liegt das Projekt nun auf Eis

Mit dem Tod von Paul Schaub geriet das ambitionierte Vorhaben ins Stocken. Der Visionär und Investor, der mit viel persönlichem Engagement an das Projekt herangegangen war, hinterliess eine Lücke, die bislang nicht geschlossen werden konnte. Ohne seine Führung fehlen derzeit sowohl die strategische Ausrichtung als auch die notwendigen finanziellen Mittel, um die Umsetzung des Gesundheitszentrums weiter voranzutreiben. Die ehemaligen Besitzer des Alvier-Geländes, Doris Baumann und Hanspeter Lutz, hatten ursprünglich zugesagt, Schaub und sein Team bei der Umwandlung des Hotels in ein Gesundheitszentrum zu unterstützen. Doch nun ist unklar, wie es mit der Immobilie weitergehen soll. «Zurzeit suchen wir nach einem neuen Käufer und somit ist das Projekt momentan auf Eis gelegt», erklärt Hanspeter Lutz. «Die Vision eines Gesundheitszentrums ist nicht mehr aktuell. Diese Entscheidung trägt der neue Besitzer. Was er mit der Immobilie machen möchte, da haben wir keine konkrete Vorstellung.» Lutz bestätigt, dass bereits einige potenzielle Käufer ihr Interesse am Gebäude bekundet haben. «Es gibt bereits einige Interessierte, aber konkret ist noch nichts.» Damit bleibt die Zukunft des Alvier-Areals weiterhin offen. Die Option, es für ein anderes Projekt zu nutzen, besteht zwar, doch ohne einen neuen Investor bleibt unklar, ob und wann wieder Leben einkehrt.

 
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