Palästinenser streiken nach Gewalt in Gaza
Auch Schulen, Universitäten und Regierungseinrichtungen blieben zu. Die Flaggen am Amtssitz von Präsident Mahmud Abbas in Ramallah wehten auf halbmast. Im Gazastreifen sollten am Dienstag Dutzende der Toten begraben werden. Einige wurden bereits am Montagabend beerdigt.
Alle politischen Fraktionen riefen für Mittag zu Protesten an israelischen Armeekontrollpunkten im Westjordanland auf. Erneute Konfrontationen mit Soldaten wurden befürchtet.
Am Nakba-Tag erinnern die Palästinenser traditionell an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung vor 70 Jahren. Dabei kam es bereits in der Vergangenheit zu Unruhen.
Opferzahl steigt
Die Zahl der bei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Gazastreifen an der Grenze zu Israel getöteten Palästinenser stieg in der Nacht auf 59. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Bei den Massenprotesten am Montag seien zudem gut 2770 Palästinenser verletzt worden, etwa die Hälfte von ihnen habe Schussverletzungen erlitten. Es war der Tag mit den meisten Todesopfern seit dem Gaza-Krieg 2014.
Die Proteste im Gazastreifen richteten sich gegen die Eröffnung der US-Botschaft am Montag in Jerusalem sowie eine mehr als zehnjährige Blockade des Küstenstreifens durch Israel und Ägypten.
Israel wirft jedoch der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, Zivilisten im Konflikt auf zynische Weise als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.
USA lehnen unabhängige Untersuchung ab
Nach der Gewalt an der Gaza-Grenze lehnen die USA eine unabhängige Untersuchung der Konfrontationen ab. Unter den Mitgliedern des Uno-Sicherheitsrats kursierte am Montag der Entwurf für eine gemeinsame Stellungnahme zu der Gewalt, in der auch eine solche Untersuchung gefordert wurde.
Diesen Entwurf blockierten die USA jedoch, wie ein Diplomat der Nachrichtenagentur DPA bestätigte. Der Rat wollte am Dienstag über die Lage beraten und sich dabei auch vom Nahost-Beauftragten Nikolaj Mladenow informieren lassen. (sda/dpa)
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