­
­
­
­

Klimaschützer demonstrieren gegen Kohleabbau

Mehrere tausend Klimaschützer haben am Samstag mit einer Menschenkette im rheinischen Tagebaugebiet für einen Ausstieg aus der Kohleenergie demonstriert.
Mehrere Umweltverbände haben zu der Aktion unter dem Motto "Rote Linie gegen Kohle" aufgerufen.
Mehrere Umweltverbände haben zu der Aktion unter dem Motto "Rote Linie gegen Kohle" aufgerufen. (Bild: KEYSTONE/EPA/SASCHA STEINBACH)

"Klimaschutz wird zur Makulatur, wenn Kohlekraftwerke ungedrosselt weiter laufen", erklärte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger. Zu der Aktion unter dem Motto "Rote Linie gegen Kohle" hatten mehrere Umweltverbände aufgerufen, darunter auch die Naturschutzorganisation Nabu und Greenpeace.

Nach Angaben des BUND versammelten sich rund 3000 Demonstranten am nordrhein-westfälischen Braunkohletagebau Hambach, einige Teilnehmer entrollten rote Banner mit der Aufschrift "Klima schützen! Kohle stoppen!".

Die Organisatoren der Menschenkette wollten sich mit der Aktion auch schützend vor den von Abholzung bedrohten Hambacher Wald und die von Umsiedlung betroffenen Dörfer im Tagebaugebiet stellen. Ihr Motto lautete: "Bis hierhin und nicht weiter."

Kohleausstieg "oben auf die Agenda"

Weiger forderte, dass der Kohleausstieg "ganz oben auf die Agenda der nächsten deutschen Regierung" müsse. Nur so seien auch die Landesregierungen in den Braunkohle-Ländern zu stoppen, "die mit ihrer Pro-Kohle-Agenda die deutsche Klimapolitik sabotieren".

Nordrhein-Westfalen etwa dürfe nur höchstens ein Viertel der vorgesehenen Braunkohlemengen abbauen, sonst seien die internationalen Klimaschutz-Verpflichtungen Deutschlands nicht zu halten, fügte der BUND-Chef hinzu.

Klimaaktivisten und Umweltschützer demonstrieren seit Donnerstag im Braunkohlerevier zwischen Aachen, Mönchengladbach und Köln für einen sofortigen Ausstieg aus der Braunkohleförderung. Der Energiekonzern RWE betreibt dort die Tagebaue Garzweiler, Hambach und Inden. Die abgebaute Braunkohle wird in benachbarten Kraftwerken zur Stromerzeugung verfeuert.

Wie das Aktionsbündnis Ende Gelände mitteilte, blockierte eine Gruppe am frühen Morgen eine RWE-Werksbahn am Tagebau Hambach. Nach Polizeiangaben befanden sich insgesamt sechs Demonstranten im Gleisbett.

Die Beamten forderten die Blockierer demnach mehrfach auf, das Gleis zu verlassen. Während sich zwei Teilnehmer der Aktion freiwillig von den Gleisen begeben hätten, seien vier weitere von den Schienen getragen worden.

Die Polizei nahm die sechs Demonstranten den Angaben zufolge in Gewahrsam und stellte Strafanzeige wegen Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Bahngleise konnten nach gut drei Stunden wieder freigegeben werden. (sda/afp)

 

Schlagwörter

Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

Abo
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte fällte ein historisches Urteil gegen die Schweiz. Rechtsprofessorin Evelyne Schmid erklärt, was das bedeutet und spricht einen heiklen Aspekt an.
09.04.2024
AboReligion, Gendern und Rentenalter
Die Landtagskandidierenden spiegeln eine grosse Meinungsvielfalt wieder. An welchen Themen könnte man sich womöglich reiben?
07.01.2025
Abo
«Scheingrüne Imagepolitik» oder «verlässliche, CO2-freie Energiezufuhr» für ein Rheintaler Unternehmen? Am Montagabend haben Vertreter der SFS und der IG Gegenwind Au-Heerbrugg ihre Argumente für oder gegen den Bau eines firmeneigenen Windkraftwerks in der vollen Mehrzweckhalle präsentiert.
15.01.2025
Wettbewerb
Vaterland Online «Pistenticker» Wettbewerb
Pistenticker
Umfrage der Woche
Wie empfinden Sie den aktuellen Wahlkampf?
­
­