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Volksbank will Treuhandtochter loswerden

Die Volksbank Liechtenstein will sich aus dem Treuhand- geschäft zurückziehen. Die Bank sucht einen Käufer für das Tochterunternehmen Juricon Treuhand Anstalt in Vaduz.

Schaan/Vaduz. – Die Volksbank Liechtenstein will das Geschäft mit Stiftungen und Trusts aufgeben. Der Verwaltungsrat der Schaaner Bank beschloss, das Tochterunternehmen Juricon Treuhand Anstalt mit Sitz in Vaduz zu verkaufen, wie der Mutterkonzern, die Volksbank Vorarlberg, gestern mitteilte. Ein Ausschuss des Verwaltungsrats sei damit beauftragt worden, Verhandlungen mit den potenziellen Käufern aufzunehmen.

Auf Kerngeschäft fokussieren

Die Volksbank Liechtenstein begründet den geplanten Verkauf damit, dass sich das Institut künftig auf das Kerngeschäft der Bank konzentrieren wolle. Dazu zählt sie das Private Banking, das Depotgeschäft, die Hypothekar­finanzierung und die Bankbetreuung von in Liechtenstein tätigen Vorarlberger Grenzgängern. «Zu dieser Neuausrichtung passt das Treuhandgeschäft nicht», sagte Gerhard Lehner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Volksbank Liechtenstein, gegenüber dem «Liechtensteiner Vaterland.

Lukrative Tochter

Die Volksbank Liechtenstein will sich von einem gut gehenden Treuhandunternehmen trennen. Gemäss dem Geschäftsbericht der Bank erzielte die Juricon Treuhand Anstalt im vergangenen Jahr einen Gewinn von 2,8 Millionen Franken. Der Grossteil des Gewinns wurde als Dividende an das Mutterunternehmen ausgeschüttet.

Die Juricon Treuhand Anstalt bezeichnet sich als  Treuhandunternehmen von mittlerer Grösse. Das Unternehmen wurde im Jahr 1976 gegründet und beschäftigt nach eigenen Angaben aktuell 15 Mitarbeitende. Unlängst hat die Juricon Treuhand Anstalt neue Firmenräumlichkeiten in einem Neubau an der Landstrasse in Vaduz bezogen.

Eine Frage des Rufs

Die Volksbank in Schaan will sich offenbar auch aus Reputationsgründen aus dem Treuhandgeschäft zurückziehen, bei dem es vor allem um die Gründung und Verwaltung von hinterlegten Stiftungen geht.

Einen ähnlichen Schritt hatte im März 2009 die LGT Bank des Fürsten von Liechtenstein unternommen, als das Institut die von einem Datenklau betroffene Treuhandtochter an die First Advisory Group verkaufte. Wegen des Steuerstreits mit dem Ausland sind Stiftungen als Vehikel zur Steuerhinterziehung in Verruf geraten. (ps)

 

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