Steuersünder verklagt LGT
Die LGT Bank in Liechtenstein wird von einem deutschen Steuersünder auf 13 Mio. Euro Schadensersatz verklagt. Der Vorwurf des deutschen Unternehmers: Das Geldinstitut habe ihn nicht über den Datendiebstahl informiert, welcher im Jahre 2008 zu den Ermittlungen gegen etwa 700 deutsche Steuersünder geführt hatte. Somit habe er sich nicht selbst anzeigen können, um straffrei zu bleiben.
Nach einem Bericht von Financial Times Deutschland haben Anwälte des Klägers aus Deutschland und Liechtenstein eine Klageschrift mit mehreren Punkten vorbereitet, in denen der LGT "zahlreiche Versäumnisse" angelastet werden. Unter anderem soll es dabei auch um "fehlerhafte Beratung" gehen.
Der Prozess gilt als Musterprozess. In Liechtenstein geht man davon aus, dass der Kläger alle Instanzen durchfechten wird. Auch andere Steuerhinterzieher prüfen Klagen gegen die LGT. Dieser erste Fall soll bereits nächsten Mittwoch vor dem Landgericht in Vaduz verhandelt werden. Sollte der Kläger Recht erhalten, könnte eine Welle an Schadensersatzforderungen auf die LGT zurollen. Die LGT erwartet, dass es "aufgrund der Rechtsprechung in einem vergleichbaren Fall und von Lehr- und Expertenmeinungen her schwierig für den Kläger sein dürfte, die Forderungen auf Schadensersatz erfolgreich durchzusetzen". Der Kläger ist der erste, der zivilrechtlich gegen die Bank vorgeht. Vertreten wird der Kläger vom Münchner Rechtsanwalt Bernhard Gimple, welcher nicht mit einem raschen Urteil rechnet und einen lange andauernden Prozess vermutet.
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