Spaniens Kreditwürdigkeit herabgestuft
VON WOLFGANG FREY
London. – Die Ratingagentur senkte die Kreditwürdigkeit Spaniens von «AA+» auf «AA». Spanien habe eine «verlängerte» Phase schwachen Wirtschaftswachstums vor sich, hiess es zur Begründung. Nach dem Schock der vorangegangenen Herabstufungen sorgte die Abstufung Spaniens am Mittwoch ebenfalls für einen Kursrutsch an den Börsen.
Am Dienstag hatte S&P die Kreditwürdigkeit von Portugal und Griechenland herabgestuft. Spanien wird aber noch deutlich besser als die beiden anderen südeuropäischen Länder bewertet. So werden griechische Anleihen nur noch mit «BB+» bewertet, was einem Ramschstatus entspricht, und Portugal mit «A-». Spanien hatte vor der Krise noch von S&P die Bestnote «AAA» erhalten.
Im Tagesverlauf hatten sich die Kurse nach dem Griechenland-Schock zunächst wieder erholt. Börsianer begründeten dies damit, dass es im Fall von Griechenland positive Anzeichen gebe, dass ein Hilfspaket auf den Weg komme und möglicherweise grösser sei als geplant. Zudem hatte das krisengeschüttelte Portugal am Mittwoch verkündet, ein Sanierungsprogramm vorziehen zu wollen.
Börsen erneut auf Talfahrt
Der EuroStoxx 50 sank um 1,77 Prozent auf 2788,54 Punkte. In Paris büsste der Cac 40 1,50 Prozent auf 3787,00 Punkte ein, der Londoner FTSE 100 verlor 0,30 Prozent auf 5586,61 Zähler. In Zürich beeendete der SMI den Handel schliesslich 1,37 Prozent tiefer auf 6576,39 Punkten.
Unter Druck waren angesichts der sich ausweitenden Schuldenprobleme in der Euro-Zone vor allem Finanzwerte. Das Branchenbarometer Stoxx Europe 600 Banken schloss 1,21 Prozent niedriger. Schon vor der Abstufung Spaniens hatten Anleger befürchtet, dass sich die Krise auf weitere Länder ausdehnen könnte. Diese Sorgen wurden von der Reduzierung der spanischen Bonität bestätigt. (mit Agenturen)
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Staaten in der Schuldenfalle
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