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Privatisierung stösst an ihre Grenzen

Der geplante Verkauf der Netzinfrastruktur in Liechtensstein stösst auf Widerstand. Anstelle weiterer Privatisierungen von Staatsbetrieben dürften deshalb in Zukunft andere Modelle mehr Erfolg haben.

Vaduz. –  Auf der Suche nach Möglichkeiten, die marode Haushaltskasse zu entlasten, nimmt die Liechtensteiner Regierung ihre Staatsbetriebe unter die Lupe. Als Erstes über die Klinge springen muss die Telecom Liechtenstein. Rund 23 Millionen Franken soll der Verkauf an die Swisscom einbringen, hinzu kommen die vermiedenen Verluste in Millionenhöhe.

Die geplante Privatisierung der telefonischen Grundversorgung frischt eine alte Debatte neu auf. Während liberale Köpfe wie Fürst Hans-Adam II.  von Liechtenstein wiederholt den Rückzug des Staates aus der Privatwirtschaft forderten, lehnen andere solche Verkäufe ab, weil der Staat damit die Hoheit über die öffentliche Grundversorgung aufgibt.

Kooperationen oder Fusionen

Der Widerstand gegen den Verkauf des staatlichen Tafelsilbers dürfte zu stark sein, als dass sich das Land komplett aus Firmen wie der Liechtensteinischen Landesbank oder den Liechtensteinischen Kraftwerken verabschiedet. Anstelle einer Privatisierungswelle wird sich Liechtenstein wohl schon bald mit weniger dramatischen Massnahmen beschäftigen: Der Zusammenführung von branchenverwandten Staatsbetrieben oder Kooperationen mit ausländischen Anbietern. Für Experten ist klar, dass dadurch Synergien, Kosteneinsparungen und eine bessere strategische Planung möglich wären, wie der Infrastrukturreport der Regierung aufzeigt. Darin empfehlen die Autoren, «die Bündelung aller liechtensteinischen Infrastrukturunternehmen unter einem Dach näher zu prüfen». (ps)

Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe von «Wirtschaft regional».

 

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