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OC Oerlikon sucht Ausweg

Luzern/Balzers ? Der finanziell angeschlagene Industriekonzern OC Oerlikon hat bei den Banken offensichtlich den Kopf aus der Schlinge gezogen. Laut Finanzchef Jürg Fedier steht das Unternehmen vor einer Einigung mit den Kreditgebern. «Die Verhandlungen mit den Banken laufen für uns wie erwartet und ich bin zuversichtlich, dass alles funktioniert», sagte Fedier gestern am Rande der Generalversammlung im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur AWP.
Nach Darstellung Fediers sind «faktisch alle Fragen beantwortet». Gegenwärtig würden mit 23 Banken Gespräche geführt. Die Verhandlungen mit den einzelnen Instituten gestalteten sich recht unterschiedlich. «In ein paar Wochen haben wir jedoch das Ergebnis erreicht», zeigte sich Fedier zuversichtlich. Fedier sagte weiter, OC Oerlikon schliesse auch eine Kapitalerhöhung nicht aus, sollten sich das wirtschaftliche Klima nicht verbessern und geplante Verkäufe von Unternehmensteilen nicht durchführen. Oberste Priorität habe die Sicherstellung ausreichender finanzieller Mittel. Oerlikon steht bei den Banken mit insgesamt 2,5 Mrd. Franken in der Kreide. Davon werden 600 Mio Franken im Juni 2010 fällig, weitere 1,9 Mrd. Franken im Jahr 2012. 2008 hat das vom russischen Investor Viktor Vekselberg kontrollierte Industriekonglomerat 422 Mio. Franken Verlust geschrieben. Auch für 2009 rechnet der Konzern mit roten Zahlen. Einer finanzielen Schieflage will der Industriekonzern zudem über den Verkauf von Unternehmensteilen entgehen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Oerlikon bezeichnet die Segmente Coatings (Balzers),Vacuum und Solar (Trübbach) als Kerngeschäft. «Wir schliessen keine Option aus», sagte Konzernchef Uwe Krüger am Rande der Generalversammlung. Dies gelte für alle nicht zum Kerngeschäft gehördenden Unternehmensteile. Wir machen gute Fortschritte bei den Verhandlungen», erklärte der Konzernchef, ohne konkreter zu werden. OC Oerlikon verhandelt schon seit Längerem mit möglichen Käufern über eine Veräusserung der beiden erst 2006 zugekauften Divisionen Textilmaschinen und Getriebe. «Wir sind in laufenden Gesprächen und haben Fortschritte erzielt», sagte auch OC Oerlikon Verwaltungsrats-präsident Vladimir Kuznetsov im Anschluss an die General-versammlung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Oerlikon prüfe einen Verkauf der beiden Divisionen als Ganze oder in Teilen, sagte Kuznetsov, der auch Anlage-Chef des Oerlikon-Grossaktionärs Viktor Vekselberg ist. «Die Märkte für Transaktionen sind aber nicht die besten», sagte er weiter.Damit will sich Oerlikon vom bisherigen Anspruch eines Komplettanbieters entfernen und schafft zu diesem Zweck die Segmentstruktur ab. Neben Textile stehen als nicht zum Kerngeschäft gehörende Einheit auch Drive Systems im Angebot. Zur Stärkung der Bilanz prüft OC Oerlikon auch die Beteiligung eines aussenstehenden Investors an der Perle im Oerlikon-Portfolio, der Solar- Division, oder eine Kapitalerhöhung. Ein Entscheid sei noch nicht gefallen. «Das hängt von den Aktienmärkten und der Verfassung der Wirtschaft ab», erklärte Kuznetsov (wpa/sda)
 
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