OC Oerlikon im Strudel der Spekulationen: Aktie stürzt weiter
VON WOLFGANG FREY
Zürich. – «Die Tests und Gespräche der letzten Wochen haben gezeigt, dass die Bilanzsanierung nicht sinnvoll mit Verkäufen von Tochtergesellschaften zu machen ist», sagte Ziegler der Zeitung «Sonntag». Investoren hätten «zu wenig» geboten. Im Moment versuchten alle, «die Preise mit dem Hinweis auf unsere angespannte Situation zu drücken».
Ursprünglich wollte Ziegler bis Ende Jahr einen Sanierungsplan für den mit 2,5 Milliarden Franken überschuldeten Konzern auf den Tisch legen. Vergangene Woche wurde offenbar, dass er sein Ziel verfehlt hat. Er schockte die Börse mit der Nachricht, dass er lediglich einen Vorschlag für Banken parat hat, aber noch kein Okay.
Jeder soll Opfer bringen
Im Interview nannte er den Vorschlag «ausgewogen». Ziegler sprach von einer «Opfersymmetrie»: «Die Banken müssen einen Teil der Kredite abschreiben. Die Aktionäre müssen einen Kapitalschnitt in Kauf nehmen und neues Geld einschiessen, wenn sie ihren Anteil halten wollen. Die Firma hat bereits mit den Kostenprogrammen und Personalabbau geblutet. Alle Beteiligten müssen ihren Teil leisten, um die Finanzierung von
In dem Interview schloss Ziegler auch ein Nachlassverfahren nicht ausdrücklich aus. Er unterstrich aber, niemand könne daran interessiert sein.
Spekulationen über Konkurs
Das deutsche «Handelsblatt» spekulierte heute bereits über einen möglichen Konkurs. Analysten schätzten den Kapitalbedarf auf mindestens 1 Milliarde Franken. Den günstigen Zeitpunkt für eine Kapitalerhöhung habe Oerlikon jedoch verpasst. Angesichts dieser Aussichten könnte es sein, dass das Finanzierungspoker ohne Ergebnis bleibe und der Konzern doch scheibchenweise verkauft werde, spekuliert die Zeitung.
Aktie verliert weitere 12 Prozent
Unterdessen stürzte der Kurs der Aktie an der Zürcher Börse bis zum frühen nachmittag um weitere 12 Prozent auf gut 31 Franken. Am vergangenen Dienstag war sie mit mehr als 58 Franken noch fast doppelt so viel wert.
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