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Mit Einzigartigkeit zum Erfolg

Otto Belz ist nicht einfach ein Unternehmensberater. Er leitet eine Beratungsfirma, die Unternehmen zeigt, wie sie ihre Einzigartigkeit entwickeln können. Was es dazu braucht, zeigte er in Grundzügen im Rahmen der KMU-Woche Liechtenstein.

Vaduz. – «Wenn ich das Gleiche mache wie die anderen auf dem Markt, dann braucht es mich nicht», hielt Otto Belz heute in der Hochschule Liechtenstein am ersten Anlass der 2. Europäischen KMU-Woche in Liechtenstein fest. Belz ist davon überzeugt, dass Einzigartigkeit immer bedeutender wird – in einer Zeit, in der Informationen immer rascher verfügbar sind, gute Lösungen immer rascher kopiert werden und der Preis zum Marketinginstrument Nummer 1 geworden ist. Einzigartigkeit zu erreichen ist schwierig. Doch um sie festzustellen, hat Belz eine einfache Formel parat: «Wenn es mir nicht gelingt, mehr für mein Produkt zu verlangen als die Konkurrenz, dann ist es mir nicht gelungen, mich abzuheben.»

Die Aufgabenstellung erkennen

Auch einige Grundzüge, die ein Unternehmer bedenken sollte, wenn er sich durchsetzen will, präsentierte Belz. Zentral dabei sei zu wissen, für welche Aufgabenstellung man der Beste ist. Alte Vorstellungen von Märkten, die in Kundensegmenten wie ältere Menschen oder verschiedene Einkommensklassen denken, stellte er als überholt dar. «Das Alter ist eine Einstellung geworden», so Belz. Und den teuren Champagner kaufe auch der Arbeiter zu seinem 50. Geburtstag, den sich der Unternehmer für die Gartenparty nicht leistet. Situatives Verhalten müsse beachtet werden. Man müsse wissen, für welche Situation das eigene Produkt oder die Dienstleistung gut ist.

Einzigartigkeit dem Kunden zeigen

Mit einer guten Idee ist es aber noch nicht getan: «Einzigartigkeit fängt immer beim Bild des Kunden an», sagte Belz. Doch den Blick des Kunden beginne man erst zu entdecken. Von unbeeinflussbaren Vorurteilen – beispielsweise dass aus Italien schöne aber reparaturanfällige Autos kommen – bis zu kleinen Details wie Formulierungen in Rechnungen können dieses Bild beeinflussen. Insbesondere wenn die Preisunterschiede nicht mehr nur einige Prozent ausmachen, muss der Kunde wissen, wie der Preis zustande kommt.

Den Beginn eines einzigartigen Unternehmens machte Belz bei den Mitarbeitern fest. Und dabei zeigte er auch einen Zielkonflikt auf: Von Reglementen – beispielsweise Pflichtenheften, die Mitarbeiter dazu verleiten könnten, nur das zu tun, was darin festgehalten wird – hält er nicht so viel wie sein Vorredner.

Viel Planung erforderlich

Ado Vogt, Leiter des KMU-Zentrums an der Hochschule Liechtenstein, hatte in seinem Einleitungsreferat die Kernpunkte aufgeführt, die ein Unternehmensgründer beachten sollte. Zwar betonte auch Vogt die Bedeutung einer kompetenten Belegschaft. Aber er zieht es vor, beispielsweise ein Spesenreglement auszuarbeiten. «Oft streitet man über kleine Sachen», argumentierte Vogt für eine schriftlich festgehaltene Lösung. Dies gilt nicht nur für die Mitarbeiter. Insbesondere bei Partnern, die gemeinsam ein Unternehmen gründen, rät er, das Zentrale in Verträgen festzuhalten.

Neben den administrativen Aspekten präsentierte Vogt in kompakter Form zudem einige Kerngedanken zu den Bereichen Team, Idee, Planung und Geld. «Es geht doppelt so lange und kostet mindestens doppelt so viel, als wie man ursprünglich dachte», sprach Vogt aus der Praxis. Geschäfte sind mit Risiken verbunden – und Vogt rät, diese Risiken als Möglichkeit einzukalkulieren, einen Plan B bereit zu haben.

Von Liechtenstein etwas lernen


Nicht einfacher ist es, in der Wirtschaftskrise ein Unternehmen zu gründen. Doch wie Unternehmensgründer Roland Rebsamen erklärte, gibt es auch zukunftsträchtige Branchen, beispielsweise im Umwelt- und Energiebereich.

Und auch Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer machte Jungunternehmern Mut. Die «Grosswetterlage der liechtensteinischen Wirtschaft» zeige Silberstreifen am Horizont. Es gehe vorwärts. Zudem gebe es für Jungunternehmer gute Beratungsmöglichkeiten in Liechtenstein – und auch der Staat bemühe sich um gute Rahmenbedingungen. «Europa kann auch etwas von uns in Liechtenstein lernen», sagte der Wirtschaftsminister an der ersten Veranstaltung der diesjährigen Europäischen KMU-Woche in Liechtenstein. Weiter geht die Reihe mit einer Veranstaltung zur Wachstumsphase am Donnerstagabend in Eschen. (rb)

 

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