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Milliardenschwerer Exodus am Finanzplatz

Bei den 15 liechtensteinischen Banken sind im Jahr 2009 insgesamt rund 7 Milliarden Franken Kundengelder abgeflossen. Trotzdem konnten die Banken ihre Reingewinne mehrheitlich steigern ? vor allem dank der guten Börsenentwicklung.

Vaduz. - Die Debatte um Bankgeheimnis und Steuerhinterziehung hat am Finanzplatz Liechtenstein tiefe Spuren hinterlassen. Verunsicherte Kunden zogen im vergangenen Jahr bei den Banken Vermögen in Milliardenhöhe ab.

Der Nettogeldabfluss belief sich bei den 15 in Liechtenstein ansässigen Finanzinstituten insgesamt auf 7 Milliarden Franken, wie das liechtensteinische Amt für Statistik (AS) gestern mitteilte. Die höchsten Abflüsse verzeichneten dabei die drei Grossbanken LGT Bank, Liechtensteinische Landesbank und VP Bank. Schon im Jahr 2008 hatten die Bankkunden rund 4 Milliarden Franken abgezogen.

Weniger Mitarbeiter

Trotz dieser massiven Abflüsse haben die 15 Institute ihren Reingewinn um 26,6 Prozent auf 588 Millionen Franken gesteigert. Dabei kamen ihnen die Kursgewinne an den internationalen Börsen zugute: Der Erfolg aus Finanzgeschäften habe «wesentlich» zu den guten operativen Ergebnissen und damit zur Steigerung der Reingewinne beigetragen, schreibt das AS weiter. Pro Mitarbeiter erzielten die Banken einen Reingewinn von 305 000 Franken.

Das gute Klima an den Börsen hat auch die Entwicklung bei den betreuten Kundenvermögen begünstigt. Dank der Erholung an den Finanzmärkten stiegen sie im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 125,1 Milliarden Franken. Aus Geschäften am Finanzmarkt erzielten die Banken einen Ertrag von
271 Millionen Franken.


Die Finanzplatzkrise hat sich offenbar auch im Personalbestand niedergeschlagen. Die Liechtensteiner Banken beschäftigten per Ende des vergangenen Jahres 2099 Voll- und Teilzeitbeschäftigte. Das ist ein Rückgang um 60 Mitarbeiter oder um 2,8 Prozent, wie das AS mitteilt. (vb)

 

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