Mehr Politur fürs angekratzte Liechtensteiner Image gefordert
Vaduz. - Bislang mache es Liechtenstein anderen Ländern «sehr leicht», das Fürstentum als «Watschenmann» zu behandeln, sagte der Prinz. «Wir werden irgendwann in die Welt gesetzte Unwahrheiten richtig stellen müssen.»
Mit dem Vorschlag des Prinzen mehren sich die Stimmen im Land, die ein stärkeres Engagement für ein besseres Image des Landes und des Wirtschaftsstandortes fordern.
«An einem Strick ziehen»
Erst kurz vor Weihnachten hatte der Chef der Finanzmarktaufsicht (FMA), Mario Gassner, in einem Interview mit der Vaduzer Wochenzeitung «Wirtschaft regional» an Verbände, Politik und Finanzmarktteilnehmer appelliert, «an einem Strick zu ziehen» und die Neuausrichtung des Finanzplatzes gemeinsam unzusetzen und zu vermarkten. Andere Standorte wie Luxemburg machten dies bereits vor.
Ähnlich hatte sich gegenüber der Zeitung auch der zum Jahreswechsel abgetretene Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbands, Michael Lauber, geäussert. Man müsse die Reputation dort beeinflussen, wo sie entstehe, nämlich im Ausland, sagte Lauber, inzwischen Aufsichtsratschef der FMA.
Reputation unter Druck
Die Reputation des Finanzplatzes hatte im Zuge der im Februar 2008 mit der Verhaftung des deutschen Steuerhinterziehers und Ex-Topmanagers Klaus Zumwinkel ausgebrochenen Steueraffäre stark gelitten. Banken und Treuhänder sahen sich in der Folge mit grossen Geldabflüssen konfrontiert.
Vor knapp einem Jahr lockerte die Regierung in Vaduz das Bankgeheimnis, um das Land aus der Schusslinie zu bringen. Es scheint nun auf keiner Steueroasenliste mehr auf. Erklärtes Ziel ist es, den Finanzplatz von Altlasten zu säubern und im Einklang mit internationalen Standards zu einem allseits anerkannten Standort zu machen. (wfr)
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