LGT verliert weiter Kundengelder
Zürich. – Die grösste Liechtensteiner Bank hat 2009 einen Gewinneinbruch erlitten. Der Konzerngewinn der LGT Bank in Liechtenstein sank im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent auf 106 Millionen Franken, wie die Bank bei der Präsentation ihrer Bilanz fürs vergangene Jahr heute in Zürich mitteilte.
Die LGT-Gruppe verbuchte wegen des internationalen Drucks auf das Bankgeheimnis und der Nachwirkungen des Datendiebstahls bei der inzwischen abgestossenen Treuhandtochter einen Abfluss von Kundengeldern in Höhe von von 3,7 Milliarden Franken. Die Kunden zogen ihre Gelder in Scharen aus Liechtenstein ab, während alle anderen Standorte der Bank einen positiven Geldzufluss registrierten, wie die LGT weiter mitteilte.
Positive Effekte durch Übernahme
Die verwalteten Vermögen erhöhten sich trotzdem um 14 Prozent auf 89 Milliarden Franken. Die Bank führt die Zunahme unter anderem auf die positive Marktentwicklung und die Übernahme der Dresdner Bank (Schweiz) zurück.
Der Bruttoerfolg sank um 1 Prozent auf 779 Millionen Franken. Die Erträge aus dem Zinsgeschäft nahmen um 36 Prozent zu, während die Erlöse aus Kommissionen und Dienstleistungen um 25 Prozent sanken. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und sonstigem Ertrag stieg aufgrund der höheren Bewertung eigener Wertschriften um 118 Prozent.
Kosten sollen sinken
Der Geschäftsaufwand nahm 2009 um 8 Prozent auf 578 Millionen Franken zu. Der Sachaufwand konnte um 4 Prozent gesenkt werden, während der Personalaufwand um 14 Prozent anstieg. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis stieg von 68 auf 74 Prozent an. Die Bank begründet die Kostenzunahme mit den Investitionen im Ausland. Ab 2010 will die LGT-Gruppe pro Jahr rund 46 Millionen Franken einsparen.
Weitere Zukäufe im Auge
Prinz Max von Liechtenstein sieht die LGT für die Zukunft gut positioniert und will die Marktkonsolidierung in der internationalen Bankenwelt für Zukäufe nutzen. Aus eigener Kraft will die Bank auch beim Neugeld zulegen. «Das laufende Jahr hat in dieser Hinsicht sehr gut begonnen», sagte CEO Prinz Max von und zu Liechtenstein. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2010 seien gruppenweit netto wieder Zuflüsse verzeichnet worden. (ps/wfr)
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