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LGT nimmt Deutschland ins Visier

Liechtensteins grösste Bank expandiert in Deutschland. Nach der Eröffnung von sieben Bankniederlassungen und ebenso vielen Stützpunkten ihrer Vermögensverwaltung für vermögende Privatkunden nimmt die LGT Bank in Liechtenstein nun den institutionellen Markt ins Visier.

VON WOLFGANG FREY

Vaduz/Frankfurt. – Wie die Finanzgruppe des Liechtensteiner Fürstenhauses am Dienstag ankündigte, hat die LGT Capital Management an Deutschlands wichtigstem Finanzplatz Frankfurt am Main ihre erste europäische Vertriebsniederlassung ausserhalb der Schweiz eröffnet. «Der deutsche Markt spielt für uns eine zentrale Rolle», sagte Christian Pellis, Mitglied des Managementboards der LGT Capital Management, die Ende Juni ein Vermögen von rund 17 Milliarden Franken verwaltete. In den Fokus nehmen will die neue deutsche Niederlassung Privat- und Retailbanken, respektive deren Kunden sowie Versicherungen und freie Vermittler. Dabei setze das Investmenthaus vor allem auf den wachsenden Markt für Altersvorsorge, hiess es weiter.

Solidität statt flüchtiger Trends

Chancen verspricht sich der LGT-Ableger gerade durch die schlechten Erfahrungen vieler Anleger während der Finanzkrise. Der Leiter der neuen deutschen Niederlassung, Marcus Perschke, formuliert es so: «Die Anleger verlangen zunehmend verlässliche und solide Fondslösungen statt modischer Produkttrends.» Die stark auf Vermögenssicherung und defensive Strategien ausgerichteten Interessen des Fürstenhauses deckten sich «massgeblich mit den Wünschen vieler Anleger, insbesondere nach der Finanzkrise», sagte Perschke, bislang verantwortlich für den Deutschlandvertrieb des Investmenthauses M&G International. Mit den Produkten der LGT Capital Management erhielten Anleger in Deutschland die Möglichkeit, nach der gleichen Strategie zu investieren wie das Fürstenhaus von Liechtenstein. Perschke spricht von einem «signifikanten Wettbewerbsvorteil» der LGT-Leistungen.

Vom «Familie Office» zum Investmenthaus

LGT Capital Management war ursprünglich als reines «Family Office» für die Vermögensverwaltung des Fürstenhauses tätig. Inzwischen agiert die Tochter als global agierendes Investmenthaus und versteht sich als Expertin für die Strukturierung von Portefeuilles nach verschiedenen Anlageinstrumenten, die Auswahl von Anlagestrategien und verhaltensökonomische Investmentstrategien. In den vergangenen Jahren hat LGT Capital Management zunehmend auch institutionelle Kunden – darunter versteht man etwa Pensionsfonds, Versicherungen oder Bausparkassen – als Kunden gewonnen. Starkes Interesse sei in diesem Bereich vor allem aus Deutschland zu beobachten gewesen: «Auch aus diesem Grund erscheint eine lokale Betreuung dieser Kunden vor Ort sinnvoll», sagte Perschke.

 

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