In der Innovation liegt die Zukunft
Technischer Fortschritt und technologiegetriebene Innovation sind langfristig die einzige wirksame Quelle für Produktivitätssteigerungen und Wirtschaftswachstum. Technologische Innovationen sind auch der wesentliche Grund für die häufig überdurchschnittlich gute Positionierung von Rheintaler und Ostschweizer Unternehmen auf dem Weltmarkt. Diese Stärke gilt es – gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Währungssituation – auszubauen und Potenziale auszuschöpfen. Sinkende Margen und der Wegfall von Marktanteilen sind aufgrund der Währungsproblematik aktueller denn je. «Dies erfordert von den Unternehmen eine ständige und hochstehende Innovation in allen Belangen», sagte Regierungsrat Benedikt Würth. «Der Staat kann durch eine optimale Verknüpfung von Wissen und Wirtschaft die Unternehmen nachhaltig und effizient in der Produkt- und Prozessentwicklung unterstützen. Diese Chancen in unserer Region müssen noch verstärkt genutzt werden. So werden wettbewerbsfähige und attraktive Arbeitsplätze gesichert und geschaffen», betonte er. Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer bestätigte, dass auch Liechtenstein mit seiner fast hundertprozentigen Exportquote aufgrund des starken Frankens mehr denn je auf die Stärkung der Innovationsfähigkeit der Industrie angewiesen ist.
Campus der NTB Buchs als Sitz
Das Forschungs- und Innovationszentrum nimmt voraussichtlich Ende dieses Jahres den Betrieb in den Räumlichkeiten der NTB auf. Die Zahl der Mitarbeitenden wächst von rund vier auf knapp 40 im Jahr 2018. Durch das Zusammenführen und Etablieren der technischen Kompetenzfelder Mikrosystemtechnik, Energiesysteme und Produktionsmesstechnik mit dem betriebswirtschaftlichen Kompetenzfeld Technologie und Entrepreneurship wird das Forschungs- und Innovationszentrum neue Forschungsmöglichkeiten schaffen, die in der Industrie zu neuen Anwendungen und Lösungen führen werden. «Für unseren Werkplatz wird es in Zukunft entscheidend sein, inwieweit die Unternehmen die Möglichkeit und die Fähigkeit haben, sich in ihren Leistungen zu differenzieren», so Regierungsrat Benedikt Würth. Dabei kann das Forschungs- und Innovationszentrum für Kunden Projekte von der Produktentwicklung bis hin zur Marktreife abwickeln, und für die KMU den Zugang zu den Forschungspartnern erleichtern. Gemäss den Ausführungen von Regierungschef-Stellvertreter Dr. Martin Meyer soll das Forschungs- und Innovationszentrum dank dem universitären Zugang hohe Anziehungskraft auf hochqualifizierte Arbeitskräfte für die Region ausüben: «Liechtenstein und das Rheintal pflegen seit jeher eine enge Verbundenheit, welche nicht nur durch die täglichen Pendlerströme sondern vor allem durch den intensiven Austausch von Wissen und Knowhow geprägt ist. Das RhySearch ist die logische Konsequenz daraus und widerspiegelt die Anforderungen aus dem Gewerbe und der Industrie und ist damit ein Garant auch in Zukunft über qualifizierte Arbeitskräfte zu verfügen».
Öffentlich-Rechtliche Anstalt als Träger
Das Forschungs- und Innovationszentrum Rheintal wird von zwei Pfeilern getragen. Der eine Pfeiler und Träger im Rechtssinn ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt, die vom Fürstentum Liechtenstein und vom Kanton St.Gallen gemeinsam errichtet wird. Zur Verankerung und Abstützung des Forschungs- und Innovationszentrums in der Wirtschaft soll durch die Unternehmen im Rheintal ein privatrechtlicher Unterstützungsverein gegründet werden. Der Finanzbedarf der Anstalt wird – gestützt auf das Finanzierungsmodell renommierter Forschungseinrichtungen – zu je einem Drittel aus öffentlichen, projektbezogenen Forschungsgeldern, aus Erträgen aus Forschungsaufträgen von Privaten sowie aus Beiträgen der Träger gedeckt werden. Die Betriebs- und die Investitionsbeiträge der Träger werden im Verhältnis eins zu zwei zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und dem Kanton St.Gallen aufgeteilt. Der jährliche Finanzbedarf für die Betriebskosten beläuft sich im Dauerbetrieb voraussichtlich auf gesamthaft 7.5 Mio. Franken. Voraussetzung für Erweiterungsinvestitionen ist ein klarer Bedarfsnachweis. Das Forschungs- und Innovationszentrum muss sich am Markt bewähren. Die Vorlage wird nun in die konferenzielle Vernehmlassung geschickt. (pd)
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Martin Meyer