Eine Privatklinik für Liechtenstein
VON PATRICK STAHL
Vaduz/Triesen. – Das bisher geheim gehaltene Projekt trägt den Arbeitstitel «Privatklinikum Liechtenstein». Die Initianten planen, auf einem Grundstück zwischen Vaduz und Triesen ein privates Spital zu bauen. Vorgesehen ist, dass in der Klinik 8 bis 10 Ärzte aus verschiedenen medizinischen Fachrichtungen Patienten operieren und behandeln. Die Klinik soll nach bisheriger Planung mit rund 30 Betten sowie 3 Operationssälen ausgestattet werden.
Prominente Initianten
Zu den Initianten des Klinikprojekts gehören unter anderem der Liechtensteiner Unternehmer Peter Roth und der deutsche Schönheitschirurg Werner Mang. Sowohl Roth als auch Mang bestätigen auf Anfrage, dass sie das Projekt gemeinsam umsetzen wollen und derzeit noch auf der Suche nach qualifizierten Fachärzten sind.
Die geplante Klinik in Triesen soll mehrere medizinische Fachrichtungen wie Chirurgie, Orthopädie und plastische Chirurgie abdecken. Letzteres ist das Fachgebiet des Schönheitschirurgen Mang. Der Professor betreibt in Lindau Europas grösste Fachklinik für ästhetisch-plastische Chirurgie und in Rorschacherberg die Mang-Klinik Swiss.
Grosses Potenzial
Das wirtschaftliche Potenzial für eine Privatklinik in Liechtenstein sei vorhanden, darin sind sich die Initianten einig. «Der Wirtschaftsfaktor ist nicht zu unterschätzen», erklärt Mang im Gespräch mit «Wirtschaft regional». Zu eben diesem Schluss kommt auch eine Studie der Regierung. Laut den Ergebnissen entgehen der liechtensteinischen Wirtschaft enorme Wachstumsmöglichkeiten, weil der Gesundheitsmarkt bei Weitem noch nicht ausgeschöpft sei. Bisher ist die Augenklinik in Bendern die einzige private Klinik in Liechtenstein. Weiteres Potenzial ortet die Studie im Wellness- und Kurbereich sowie im privaten Spitalbereich.
Keine Konkurrenz für Spitäler
Das Klinikprojekt steht allerdings noch in den Anfängen. Der Liechtensteiner Regierung liege bisher kein Gesuch zum Betrieb einer Privatklinik vor, teilte Gesundheitsministerin Renate Müssner auf Anfrage mit. Sollte ein Gesuch eingereicht werden, muss die Regierung darüber entscheiden. Eine Konkurrenzsituation für das Liechtensteinische Landesspital in Vaduz befürchtet die Gesundheitsministerin dadurch allerdings nicht: «Ich gehe davon aus, dass ein privater Anbieter das Leistungsspektrum des Landesspitals aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht konkurrenzieren will.» Private Spitäler agierten gewinnorientiert und könnten sich daher auf profitable Leistungen fokussieren. Ein öffentlich-rechtliches Unternehmen wie das Landesspital in Vaduz müsse dagegen die Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellen.
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