Bankenverband: Präsidentenwechsel, aber kein Strategiewechsel
VON WOLFGANG FREY
Vaduz. – «An der Haltung des LBV zu Steuerfragen und anderen aktuellen Dossiers ändert sich nichts», sagte Lauber. Thomas Piske, LBV-Vizepräsident und Chef der Vermögensverwaltung der LGT Bank in Liechtenstein, der den Posten des Präsidenten bis zur Neuwahl an der Generalversammlung im Oktober interimsmässig übernehme, stehe «für Kontinuität», unterstrich Lauber.
Real nimmt seinen Hut
Am Dienstagmorgen war bekannt geworden, dass Adolf E. Real, CEO der VP Bank und bis dato LBV-Präsident, seinen Hut bei der drittgrössten Liechtensteiner Bank nimmt. Die LBV-Statuten sehen vor, dass der Präsident stets der Geschäftsleitung einer der derzeit 15 Mitgliedsbanken angehören muss. Entsprechend übernimmt nun Piske bis zur Neuwahl die Funktion des LBV-Präsidenten. Das sei rein technisch begründet, sagte Lauber mit Blick auf die LBV-Statuten.
LBV stützt Regierungskurs
Lauber sagte, der LBV werde den Reformkurs der Regierung weiter stützen. Daran ändere auch der Wechsel im Präsidentenamt nichts. Die Liechtensteiner Regierung lockert derzeit in Verhandlungen mit verschiedenen Ländern das Bankgeheimnis, um internationale Standards zu erfüllen und die durch die Steueraffäre angekratzte Reputation des monatelang als "Steueroase" verunglimpften Landes wiederherzustellen. Während der LBV diesen Kurs seit Monaten stützt, regte sich zuletzt Kritik aus den Reihen der Treuhänder.
Spekulationen um Reals Abgang
Inwieweit Reals Abgang mit unterschiedlichen Auffassungen über die Finanzplatzpolitik zu tun haben könnte, war am Dienstag Gegenstand verschiedenster Spekulationen. Real hatte den Regierungskurs als LBV-Präsident stets gestützt. Ein Banker, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte jedoch zu «Vaterland Online», der Wechsel an der Spitze der VP Bank habe "ausschliesslich bankinterne Gründe".
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