Anlehnarm für die Wirtschaft
Schaan. – Die Anforderungen an Lernende sind höher geworden. Viele Lernende benötigen Unterstützung, um gute Leistungen in der Berufsschule zu erbringen. In gewissem Sinne hat eine Verschulung der Berufsbildung stattgefunden. «Meiner Meinung nach ist dieser schulische Teil in einigen Bereichen - vor allem in den handwerklichen Berufen – recht hoch angesetzt. Damit wurde auch das Niveau angehoben. Der Lernende muss schulisch mehr leisten. Obwohl das Handwerk das selbe geblieben ist. Deshalb geht die Schere auseinander», erklärt Ivan Schurte, der Bereichsleiter von «100pro! Berufsbildung Liechtenstein» bei der Wirtschaftskammer. Durch die aktive Kombination von Fach- und Ausbildungskompetenzen in der Ausbildung Lerndender gelangen erfolgreiche junge Berufsleute auf den Arbeitsmarkt. So wird gemeisam mit den ausbildenen Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegengewirkt.
Umfassende Entlastung
Die Dienstleistungen von «100pro!» entlasten Lehrbetriebe im administrativen Bereich und fördern das Potenzial der Lernenden. Innerhalb von drei Jahren werden die Lernprozesse erheblich optimiert; die beaufsichtigte Hausaufgaben-Lobby «Halo» und eine individuelle Lerntypberatung führen mehrheitlich zum schulischen Erfolg. So wird die Abbruchrate gesenkt und Arbeitslosigkeit beschränkt, einem Fachkräftemangel präventiv vorgebeugt.
Das Coaching findet auf drei Stufen statt. In einer ersten Stufen werden jene Lernende unterstützt, die beispielsweise zu wenig strukturiert lernen oder zu wenig konsequent sind, sich hinzusetzen und die Hausaufgaben zu machen. Dann haben sie die Möglichkeit, in der «Halo» die Hausaufgaben bei der Wirtschaftskammer zu erledigen.
Wenn das nicht hilft – also wenn der Lernende sich bemüht, aber der Erfolg ausbleibt – dann wird eine Lernort- beziehungsweise eine Lerntypberatung erstellt. Vor Ort, also zu Hause beim Lernenden, wird geklärt, ob sein Umfeld richtig eingestellt ist. Beispielsweise ob der Fernseher läuft oder ob das Mobiltelefon abgeschaltet ist. «Teilweise herrschen unzumutbare Verhältnisse beim Lernenden, zum Beispiel, wenn Kinder in dem Raum spielen, in dem der Lernende seine Hausaufgaben machen und sich konzentrieren sollte. Dann ist absehbar, dass der Lernerfolg nicht eintritt. Der Lerntyp soll dem Lernenden zeigen, welcher Lernkanal für ihn der zugänglichste ist. Auf der dritten Stufe geht es in die gezielte Nachhilfe – da wird mit dem Lernenden der Schulstoff wiederholt», so Schurte.
Pädagogisch wertvoll
Das Klima bei der Hausaufgaben-Lobby ist spürbar ungezwungen und freundlich; die Lernenden werden von den Betreuern in allen Belangen unterstützt – und gleichzeitig an ihre Pflichten erinnert. Dadurch, dass die Koordination der Einheiten über Facebook erfolgt, bekommen die Lernenden alle «News» auch in der Freizeit mitgeteilt und werden auf kommende Termine rechtzeitig vorbereitet. Ein völlig neuer, fortschrittlicher Weg wurde damit beschritten – passend zu dem Gesamtkonzept von «100pro». (ca)
Mehr zum Thema Berufsbildung im heutigen Magazin «berufswahl 2011» als Beilage Ihres «Liechtensteiner Vaterlands» oder im Internet.
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