«Yes, we can!»: Des Rätsels Lösung
Momentan scheint mir allem Bildungsnotstand zum Trotz der Glaubensnotstand zu herrschen: Wer an was Heiliges glaubt, gilt als weltfremd. Wer an die Welt glaubt, in der es klar definiert die Guten und die Bösen gibt, ist weltfremd.
Wen haben wir denn noch, wenn wir nun selbst den Amis nicht mehr trauen können, weil sie uns nicht trauen?
Nun sagen die Amis ja, die Schnüffelei sei notwendig. Im «Vaterland» stand, der Koordinator aller 16 US-Geheimdienste habe die Spä?hangriffe auf auslä?ndische Spitzenpolitiker damit verteidigt, dass es unersetzlich fü?r sie sei, zu wissen, was die Lä?nder bewege, was ihre Politik sei.
Wir haben nicht einen einzigen Geheimdienst, die haben 16. Die Amis müssen uns für eine Art Neandertaler halten, weil wir naiverweise glauben, das Land ohne sowas regieren zu können.
Sie haben wahrscheinlich sogar recht. Unsere Intelligenz reicht nicht mal dafür aus, ihr Argument zu verstehen.
Wenn bei uns einer sagen würde: Ich muss ins Parteibüro der anderen einbrechen, weil ich wissen muss, was sie bewegt und was ihre Politik sei, würden wir Dumpfbacken so jemand einlochen, anstatt ihm wie die Amis dafür ein Gehalt zu zahlen.
Aber wir sind ja auch so blöd, dass wir es nicht mal verstehen, wenn sie einerseits an ihrem Tun nichts Verwerfliches finden, aber den, der ihr edel motiviertes Abhorchen ausplaudert, als Kriminellen jagen.
Am besten, das lerne ich daraus, ist es wohl, wenn wir sie machen lassen, also dem grossen Bruder vertrauen, dass er schon wissen wird, was er für uns tut. Denn alles, was die Amis für sich tun zu müssen glauben, aufopfernderweise, kommt letztlich uns allen zugute. Denn wenn sie untergingen, wen hätten wir dann noch, an den wir glauben zu müssen meinen, meint Euer Max.
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Max Motz