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Was ist denn schon Geld?

Der Kanton Luzern hätte gern am Zürcher Sechseläuten bzw. Sächsilüüte teilgenommen. Aber seine Finanzen hätten das Spektakel nicht verkraftet. Ist verständlich, welche Regierung will schon wegen einem Böögg Schulden machen ? Vielleicht schaut man sich in Luzern ja nun nach etwas anderem um.

Es gibt z. B. im Kanton Zürich noch die Räbeliechtli-Umzüge. Daran könnte man doch mit hohlen blau-roten Kürbisköpfen bei einem Finanz­aufwand von zwölf Franken fünfzig teilnehmen.
Warum Liechtensteins Beziehungen zum Kanton Zürich verbesserungsbedürftig sind, weiss ich zwar nicht, aber verbessern kann man schliesslich fast alles.

Und wer weiss, ob sich nicht der Liechtensteiner-Verein Zürich oder die dort lebenden Studenten und Berufstätigen seit Jahren schlecht benehmen und man nun aus Imagegründen endlich was tun muss?

Vermutlich sollen als nächs­tes die Beziehungen zu Feldkirch dadurch verbessert werden, dass man über den Letzetunnel den Mantel des Schweigens ausbreitet und dafür beim Blosengelmarkt gratis liechtensteinisches Bier ausschenkt und eine halbe Million für einen Würstchenstand und Gratisaufkleber investiert.

Mit solcherlei Finanzakrobatik ist man ja schliesslich bei der Auberginenkampagne auch durchgekommen. Und da dort, wie bei dem Pensionskassendebakel, ja niemand zur Rechenschaft gezogen wird, gehört das zur Tradition, und die ist auch Liechtenstein heilig, so wie den Zürchern ihr Sechseläuten.

Dabei hat vermutlich Liechtensteins Imagekampagne etwas mit Esoterik zu tun: Der Böögg ist ja ein Schneemann, und je schneller der schliesslich den Kopf verliert, desto besser soll der Sommer werden.

Doch da ist Skepsis angebracht: Wie viel Staunenswertes wird hier und da angerichtet, und die Zuständigen haben deswegen noch lange nicht den Kopf verloren. Es sei denn, weil sie schon vorher den Kopf verloren hatten.

Aber wer darüber gemeckert hatte, dass man wegen der Staatsschulden die Entwicklungsgelder, die Pfadibeiträge und Krankenkassengelder gekürzt hat, wird jetzt eines Besseren belehrt: Denn was gibt es Wichtigeres als die Beziehungen zu einer ausländischen Stadt, mit der unser Land doch einiges gemeinsam hat, wie z. B. die Preise für dieses und jenes?

 

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