Vor 50 Jahren (1960): Todessturz am Naafkopf
Quelle: Liecht. Vaterland vom 13. Juli 1960
Der Naafkopf ist durch ein gut ausgebautes Wegenetz erschlossen. Durch seine Nordwestflanke führt auf etwa 2.200 Metern Höhe der teilweise mit Seilversicherungen ausgestattete Liechtensteiner Weg, der eine Verbindung zwischen der Pfälzer Hütte auf dem Bettlerjoch und dem Salarueljoch im Osten darstellt. Für eine Besteigung des Naafkopfs auf dem Normalweg dient die Pfälzer Hütte des Liechtensteiner Alpenvereins als Stützpunkt. Er führt n von der Hütte aus in einer Stunde Gehzeit zum Gipfel. Von der Alpe Ijes im Süden beträgt die Gehzeit laut Literatur etwa 2½ Stunden im UIAA-Schwierigkeitsgrad I. Ernste Kletterfahrten dagegen führen über den seit 1924 begangenen Westgrat im UIAA-Grad II bis IV in freier Kletterei (technisch: A0).
Der Naafkopf gehört zur Naafkopf-Falknis-Kette und stellt ihren östlichen Endpunkt dar. Das Vorarlberger Dorf Nenzinger Himmel liegt etwa viereinhalb Kilometer Luftlinie im Nordosten. Gut siebeneinhalb Kilometer entfernt, in südsüdwestlicher Richtung, liegt das Graubündner Jenins. Der nächste liechtensteinische Ort ist knapp 5 km nördlich Malbun. Südlich des Naafkopfs liegt ein etwa 1,5 km im Durchmesser zählender Talkessel mit der Alpe Ijes. Nördlich erstreckt sich das nach Norden offene Naaftal, und die Westflanke fällt hinab zur hochflächenartigen Barthümelalpe mit ihrem Steilabsturz Rote Wand. Benachbarte Berge des Naafkopfs sind im Verlauf des Nordgrats, getrennt durch den Übergang Bettlerjoch auf 2.108 Metern Höhe, der 2.365 Meter hohe Augstenberg, im Verlauf des Südwestgrats, getrennt durch das Barthümeljoch (2.305 m), liegt der Tschingel mit 2.541 Metern Höhe und im Südwesten, getrennt durch das Ijesfürggli, der 2.574 Meter hohe Hinter Grauspitz, auch Schwarzhorn genannt.
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