Vor 30 Jahren (1980): FL-Olympiabriefmarken vernichtet
Quelle: Liecht. Vaterland vom 19. Mai 1980.
Truppen der Sowjetunion waren zur Jahreswende 1979/80 in das benachbarte Afghanistan einmarschiert, um das dortige Regime im Bürgerkrieg zu stützen. US-Präsident Carter forderte einen Boykott der Moskauer Spiele, falls sich die Sowjets nicht bis zum 20. Februar zurückzögen. Als die UdSSR dieser Forderung nicht nachkam, wurden im Westen unter Führung der USA die Bestrebungen, die Spiele tatsächlich zu boykottieren, immer stärker. Es herrschte jedoch keine einheitliche Linie vor, selbst US-Sportler sprachen sich heftig gegen Boykott aus, aber die Carter-Administration blieb hart, drohte mit Pass-Entzug und dem Ausland mit wirtschaftlichen Sanktionen. Sie verhinderte erstmals die Olympia-Teilnahme ihrer Mannschaft. Auch in anderen Ländern wurde kontrovers diskutiert. Das bundesdeutsche NOK, nach außen hin frei in seiner Entscheidung, sprach sich mehrheitlich für einen Boykott aus, wohl auch unter dem Eindruck einer entsprechenden Empfehlung des Deutschen Bundestages. In Großbritannien war die Regierung für den Boykott, die Teilnahme wurde aber letztlich den Sportlern freigestellt. Die meisten Athleten fuhren nach Moskau, wo auch die US-Verbündeten Frankreich, Finnland, Irland, Italien, Neuseeland und Schweden starteten.
Die boykottierenden Nationen
65 NOKs von damals 148 vom IOC anerkannten boykottierten schließlich die Spiele in Moskau, darunter die leistungsstarken Mannschaften der USA, die Bundesrepublik Deutschland, Kanada, Japan, China, Kenia und Norwegen. Auch Liechtenstein schloss sich dem Boykott an.
Die Konsequenzen
Natürlich wurden die Moskauer Spiele durch den Boykott sportlich abgewertet, einige Wettbewerbe (wie das Reiten) waren stark betroffen, andere (wie Schwimmen und Leichathletik) erheblich in ihrem sportlichen Wert gemindert.
Dossier: FL Chronik
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