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Vor 20 Jahren (1990): Elektromobil in Schaan

Vor 20 Jahren (1990) fuhr Jürgen Thöny laut «Vaterland» als Erster mit einem «modernen» Elektromobil durchs Land. Sein «Pinguin»kostete 23 000 Franken und erreichte 65 km/h.

Quelle: Liecht. Vaterland vom 31. Juli 1990

Als grosse Zeit der Elektroautos gelten die Jahre von 1892 bis 1940. 1897 fand die Gründungsversammlung des Mitteleuropäischen Motorwagen-Vereins in Berlin statt. Dessen Präsident Oberbaurat a.D. Klose, führte am 30. September 1897 aus: „Als Motorfahrzeuge, welche ihre Energie zur Fortbewegung mit sich führen, machen sich zur Zeit drei Gattungen bemerkenswert, nämlich: durch Dampf bewegte Fahrzeuge, durch Oelmotoren bewegte Fahrzeuge und durch Elektrizität bewegte Fahrzeuge. Die erste Gattung dürfte voraussichtlich in Zukunft hauptsächlich für Wagen auf Schienen und schwere Straßen-Fahrzeuge in Betracht kommen, während das große Gebiet des weiten Landes von Oelmotorfahrzeugen durcheilt werden und die glatte Asphaltfläche der großen Städte wie auch die Straßenschiene von mit Sammlerelektrizität getriebenen Wagen belebt sein wird."

Um 1900 waren in den USA 40 % der Automobile Dampfwagen, 38 % Elektrowagen und 22 % Benzinwagen. In New York gab es 1901 sogar 50 % Elektroautos und 30 % Dampfwagen; die restlichen waren Naphta-, Acetylen- und Pressluftwagen. Der Höhepunkt der Elektroautowelle wurde 1912 erreicht: 20 Hersteller bauten 33.842 Elektroautos. Bekannte US-Elektroautohersteller dieser Zeit waren Detroit Electric, Columbia Automobile Company, Baker Motor Vehicle und Studebaker Electric. Allein die Firma Detroit Electric produzierte von 1907 bis 1941 insgesamt 12.348 Elektroautos und 535 Elektro-LKW.

Im Jahr 1900 trat auch der in der Elektrobranche tätige Ferdinand Porsche auf der Weltausstellung in Paris mit einem Elektrowagen in das Rampenlicht der Öffentlichkeit, den er im Auftrag von Lohner konstruiert hatte. Der Lohner-Porsche verfügte über Radnabenmotoren an den Vorderrädern. Porsche sah den größten Vorteil des Elektroantriebs darin, dass weder Getriebe noch sonstige mechanische Elemente zur Kraftübertragung erforderlich waren. Auch die ansonsten geringe Reichweite des Autos hatte ihn gedanklich beschäftigt, weshalb er funktional einen Elektro- mit einem Verbrennungsmotor verband. Der Benzinmotor lieferte über einen Generator Strom für die Batterie, die ihrerseits den Elektromotor speiste.

Der Niedergang der Elektroautos setzte in den 1910er Jahren ein, als das Starten von Benzinern nicht mehr durch Ankurbeln sondern das Betätigen des Anlassers viel bequemer wurde. Werbung und das Angebot billigen Öls waren weitere Faktoren für den Nachfragerückgang bei den laufruhigen Transportmitteln.
 

Bestrebungen, Elektromotoren im Automobilbau für den Antrieb einzusetzen, wurden verstärkt nach der durch den Golfkrieg ausgelösten Ölkrise der 1990er Jahre und dem danach wachsenden Umweltbewusstsein in Angriff genommen, unterstützt von neuen Akkumulatoren, die die Bleiakkus ablösen konnten.
Seit 1994 wird der CityEL von dem Vorläufer der Smiles AG in Aub bei Würzburg produziert. Die Anfänge des Fahrzeugs liegen sogar noch weiter zurück, schon 1987 wurde das Fahrzeug entworfen und erste Modelle des Vorläufers MiniEL in Dänemark produziert. Seit ungefähr derselben Zeit wird der Twike hergestellt, der ursprünglich in der Schweiz hergestellt und entwickelt wurde und heute in Rosenthal bei Marburg in Deutschland von der FINE Mobile GmbH hergestellt wird.
Das Elektrofahrzeug SAM ist ursprünglich ein Entwicklungsprojekt einer Schweizer Fachhochschule und wurde zuerst mit Blei-Batterien verkauft. Seit einer Neuentwicklung mit Lithium-Batterien vor wenigen Jahren ist der Relaunch erfolgreich gestartet, heute wird das Fahrzeug in Polen produziert, unter anderem ist ein Schweizer im 3-köpfigen Konsortium der Eigentümer vertreten. Generalimporteur in Deutschland ist die Firma Elemo.


Mit dem Golf CitySTROMer versuchte VW sich zwischen 1992 und 1996 an einer Elektroversion des Golfs. Er war für die großen Energieversorger gedacht und wurde nach nur 120 Stück eingestellt. PSA Peugeot Citroën produzierte zwischen 1995 und 2005 etwa 10.000 elektrisch angetriebene Automobile. Die Produktion musste jedoch eingestellt werden, als die EU die Verwendung von Nickel-Cadmium-Akkus untersagte, die im Elektro-Peugeot zum Einsatz kamen. (www.wikipedia.de)

 

Dossier: FL Chronik

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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