Himmelszeichen
Oder man gibt sich als schwul aus, nur um einen Job zu bekommen, und ist in Wirklichkeit heimlich verheiratet.
Aber man muss auch zugeben, dass wir nicht Papst sein müssen, um informiert zu sein. Tief bewegt haben Karli und ich erleben dürfen, dass Fernsehen, Tageszeitungen, Magazine und Illustrierte und Millionen Facebooker und Twitterer uns Katholiken wohlgesonnen sind, denn noch nie haben wir eine derartige Welle an Meinungsäusserungen über Papst und Kirche erlebt wie jetzt, und zwar aus ehrlicher Sorge um die Bewahrung unseres Glaubens. Und die vielen, vielen Ratschläge, was der neue Papst alles tun sollte! Da er ja deutsch kann, wird er das sicher alles lesen und sich dankbar Notizen machen unter dem Stichwort «Bibel rasch umschreiben».
Das Vatikan-Fernsehen plant wahrscheinlich schon eine Änderung seiner Programmstruktur: «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» statt der Morgenandacht, das Wort zum Sonntag spricht Guido Westerwelle und das nächste Konklave wird durch «Dschungelcamp» ersetzt.
Ich hab natürlich nicht aus den Zeitungen erfahren, wer Papst wurde, die erschienen ja erst am Morgen danach. Das gibt freien Gestaltungsraum für die Schlagzeilen. Während das «Volksblatt» also noch am nächsten Morgen so tat, als verkünde es eine Neuheit, dass man einen neuen Papst hat und wie der heisst, zog das «Vaterland» einen Wetterbericht von der Kirchenfront vor: «Weisser Rauch über Rom». Der war zwar inzwischen längst verraucht, wahrscheinlich ist er dann bei uns als Schnee von gestern niedergekommen.
Ein Zeichen vom Himmel also. Endlich hat unser Landtag damit auch die lange ersehnte göttliche Eingebung erhalten, die da sagt: Zieht euch warm an, es kommen kalte Zeiten auf euch zu, glaubt felsenfest Euer Max.
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Max Motz