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Ge(heim)wissensfragen

Trotz Internet macht ja Zeitunglesen immer noch Spass, findet Ihr nicht auch? Zum Beispiel letzten Freitag, da les? ich auf der «Vaterland»-Titelseite: «Sanieren oder renovieren?» Nanu!, denk ich. So eine wichtige staatspolitische Frage über unsere Zukunft mit so einer kleinen Überschrift links am Rand?

Dann hab ich gemerkt, dass das nur ein Beilagen-Hinweis war. Die wichtige staatspolitische Zukunftsfrage wurde ja ganz ordentlich daneben als Schlagzeile gebracht: «Vertrauen in die Treuhandbranche». Das hat mich denn doch erleichtert durchschnaufen lassen, weil ich nun wusste:
Wir können, was unsere Zukunft angeht, weiterhin beruhigt schlafen.

Wir können uns sogar hier und da menschliche Gesten leisten. Auch kleine Schritte zählen im Kleinstaat. Zum Beispiel, wenn da nun mehr Deutsche um Asyl bitten, dem Gesuch stattgeben.
Ein Schritt in die richtige Richtung war da ja schon, dass wir die Griechen am Freitag vor einer Woche auf unserer Hochsicherheitsspielwiese in Vaduz mit 1:0 gewinnen liessen.

Jetzt noch ein wenig mehr griechischen Joghurt und ab und zu einen Ouzo mehr konsumieren, und wir leisten einen solidarischen Beitrag, um der Wiege der Demokratie wieder auf die weissbestrumpften Beine zu helfen.

Um die Amis wieder auf den Pfad der Tugend zurückzuführen, hab ich zugegebenermassen noch keine Lösung. Ich hab ja noch nicht mal herausgefunden, wann die den je betreten hatten.
Vielleicht muss man die NSA genannte Nationale Schnüffel-Agentur sanft an ihre Grenzen und damit zur Vernunft bringen, indem wir alle mal täglich eine E-Mail an Freunde schicken, in der wir völlig sinnlos Buchstaben und Zahlen aneinanderreihen. Wär doch mal lustig, was ihre Codeknackmaschinen da herauslesen!

Wobei, ich rate dann bei genauem Nachdenken doch lieber mal davon ab. Bei den skurrilen amerikanischen Gesetzen, Machtverteilungs- und Kontrollwahn-Mechanismen kanns dann womöglich passieren, dass sie die Färöer-Inseln wegen des Verdachts illegaler Herstellung explosionsfähigen Backpulvers in die Luft jagen.

Oder sie lesen aus meiner Mail heraus, dass ich bei meinem letzten New-York-Trip im Central Park einen mitgebrachten Brötchenrest mit genmanipulierten Sesamkörnern fallen liess und dadurch die dortigen Nagetiere, die das gefressen haben, zu Kampfratten mutieren liess, die nur darauf warten, den per Fahrrad zu seinen Wählern radelnden Präsidenten anzufallen.
Immerhin stehe ich ja beim FBI auf der Fahndungsliste, weil ich beim letzten Mal ein Plastik­fläschchen mit 2 Dezi Hahnenburger nicht angegeben hatte.

Was wissen die schon über die Bedeutung des Wassers für uns, wo wir doch, wie ich las, ein «unglückliches Weinjahr 2013» haben!

Die haben nur Politiker mit unglücklichen Entscheiden, wir haben sogar unglückliche Jahre!

Dafür sind unsere Politiker glücklich.

Nicht, weil wir es mit ihnen sind, sondern weil sie dafür sorgen, dass wir mit allen befreundet sind.

Sogar mit Zar Wladimir I. und dem derzeitigen Kaiser von China, meint Euer Max.

 

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