FL-Pass nur noch als Andenken
Winnipeg/Triesen. – Gleich vorweg, um eventuellen Verwirrungen vorzusorgen: Bei diesem Peter Sprenger handelt es sich natürlich nicht um den ehemaligen Landtagsabgeordneten der VU. Eine Verbindung ist dennoch da: Der ehemalige liechtensteinische Politiker ist der Neffe des Auswanderers Peter Sprenger. Er ist 1966 nach Kanada ausgewandert. «Ich hatte immer den Wunsch, die englische Sprache verstehen, sprechen und lesen zu können», so der Auswanderer. Ein zweiter Grund, weshalb es ihn in die Ferne zog, war, dass bereits seine Schwester wie auch sein Onkel ausgewandert waren. «Das liegt bei uns vielleicht in der Familie», vermutet er.
Bessere Zukunftsaussichten
Peter Sprenger arbeitete als Mechaniker in einer Maschinenfabrik bei der Firma Oerlikon und studierte am Abendtechnikum in Zürich. «Ich sah in Liechtenstein keine gute Zukunft für mich.» Auswandern, das war die Lösung für den damals jungen Mann. Er machte Nägel mit Köpfen und wählte sein Ziel: Kanada. «Dort war es leichter, ein Visum zu bekommen, als für die USA.»
Heute lebt Peter Sprenger mit seiner Ehefrau in Winnipeg, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Manitoba. «Fast jeden Tag halte ich mich mit Radfahren oder Laufen fit», erzählt der 69-Jährige. Ausserdem ist er Mitglied des Verwaltungsrates der Condominium Corporation, was den Auswanderer auslastet. Um abzuschalten, reist Peter Sprenger jährlich einmal mit seiner Frau für einen Monat nach Hawaii.
«Ich vermisse nichts»
«Meine Heimat ist Kanada», sagt Peter Sprenger. Das Einzige, was ihn mit Liechtenstein noch verbinde, seien seine beiden Brüder, seine Schwester und sein Neffe. Nun sind es aber auch schon fünf Jahre her, als er sie das letzte Mal in Liechtenstein besuchte. Wann er sie das nächste Mal sehen wird, weiss Peter Sprenger noch nicht. Den liechtensteinischen Pass hat er als Andenken – «mit dem kanadischen gehe ich auf Reisen.»
«Hier in Kanada ist es möglich, Boden und ein Haus zu kaufen und dies innerhalb von 20, 25 Jahren abzubezahlen.» Dies schätzt der Auswanderer sehr. «In Liechtenstein ist dies für Menschen im Mittelstand kaum möglich.» Daher verschwendet Peter Sprenger keinen Gedanken, wieder nach Liechtenstein zurückzukehren. «Ich vermisse nichts – im Gegenteil, ich fühle mich hier pudelwohl!» (bfs)
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Goodbye Liechtenstein