Farm «Klein Liechtenstein» in Namibia
Namibia/Mauren.– Seit 1999 lebt Michael Mündle in der Nähe von Kamanjab, einem kleinen Ort im Nordwesten Namibias am Tor zum Damaraland und Kaokoveld in einem dünn besiedelten Gebiet. Von Kamanjab aus gelangt er auf einer Schotterstrasse nach 26 Kilometern in westlicher Richtung zu seiner Rinderfarm mit Gastbetrieb, die er gemeinsam mit seiner Frau bewirtschaftet. «Meiner Farm habe ich nach meiner Heimat den Namen ‹Klein Liechtenstein› gegeben, da das Fürstentum nur zweimal grösser ist», erklärt Michael Mündle. Dass er sich mit dem Namen ein Stück Liechtenstein nach Namibia geholt hat, zeigt, dass das Ländle seine Heimat ist und bleibt. Daher hat der Auswanderer nach über zehn Jahren Aufenthalt beschlossen, die liechtensteinische Staatsbürgerschaft zu behalten und auf die namibische zu verzichten. «Seitdem ich aber vor fast vier Jahren meine Frau kennengelernt habe und ich hier mein Leben mit ihr teilen kann, ist Namibia für mich auch ein Stück Heimat geworden», so Michael Mündle.
Verlangen nach Freiheit
Bevor Michael Mündle nach Namibia ausgewandert ist, lebte er im Auftrag des Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes in Ecuador. Dadurch lernte er das Leben im Ausland kennen – und lieben. «Schliesslich war mein Verlangen nach Freiheit der Hauptgrund für meinen Entschluss, auszuwandern.» Es sei aber nicht auszuschliessen, dass er eines Tages wieder nach Liechtenstein zurückkehren werde. «Die Gegensätze zwischen Liechtenstein und Namibia sind allerdings sehr gross.» Niemand anders als die Zeit werde zeigen, wohin es Michael Mündle in Zukunft verschlagen werde. Bis anhin fühlt er sich in seiner zweiten Heimat aber sehr wohl.
Die Tage von Michael Mündle sind mit Arbeiten rund um die Farm vollends ausgefüllt. Zu seinen Hauptaufgaben gehören die Kontrolle des Wassers in den Tränken für die insgesamt 480 Rinder, die Wartung der Maschinen und Pumpen in den Bohrlöchern, die ökonomische Verteilung der Rinder auf dem Weideland sowie die Fürsorge um trächtige Kühe und neugeborene Kälber. Dabei helfen Michael Mündle fünf Arbeiter. «Der Alltag auf der Farm ist sehr bunt und für Überraschungen ist stets gesorgt.» (bfs)
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