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Es lebe der Sport!

Man hört immer wieder, dass die gesellschaftliche Entwicklung nur noch eine Richtung kennt: die Spassgesellschaft. Dabei sind wir doch auch eine Sportgesellschaft! Und wenn die Sache den Sporttreibenden und den Couchpotatoes wie mir nicht Spass machen würde, gäbs das alles ja gar nicht.

Nun kann man ja bei uns fast jeden Sport treiben, den es gibt, innen wie outdoor, um es neudeutsch auszudrücken. Dass dieses Sportbewusstsein sich auch in die Sprache der Politik übertragen hat, ist da nur logisch. «Der Start ist gelungen» las ich letzten Samstag in der Zeitung über die ersten 100 Tage der neuen Regierung. Hat mich gefreut, dass die drei Herren und zwei Damen nicht im Clinch miteinander liegen oder mit harten Bandagen kämpfen. Fairplay ist angesagt. Und sollte mal jemand von ihnen ein Eigentor schiessen oder ins Off geraten: Grad in der Politik ist, wenn einer sich gefoult fühlt, ja neuerdings locker ein Vereinswechsel drin.

Auch in anderen Bereichen gehts sportlich zu, zumindest verbal: Wenn die Lehrabschlusszeugnisse verteilt sind, ist das «erste Etappenziel erreicht». Kennt man aus dem Radsport.
Viele setzen den Begriff «Sport» allerdings mit Fussball gleich. Das ist nicht ganz korrekt. Auch, wenn man in den Medien so viel darüber berichtet. Das wiederum freut mich als Fan natürlich. Ebenso wie die Lebensweisheiten, die man damit so ganz nebenbei und gratis geliefert bekommt. Zum Beispiel die Erkenntnis von einem Manager von Bayer Leverkusen: «Hier wird der Fussball mit Füssen getreten!».

Oder, wie ich ehrfürchtig staunend Michael Ballack sagen hörte: «Dass die Trainer manchmal ihrer Anspannung freien Lauf lassen, ist doch ganz normal. Die können ja keinen umhauen wie wir».

Na ja, zugegeben: umhauen ist natürlich nicht so recht sportlich, und beim Umfallen kommts drauf an: Ist es ein Baum, war er sicher morsch. Ist es ein Politiker, hatte er eigene Gründe.
Das wird dann, wenn so jemand mal in die ewigen Jagdgründe eingeht, auf dem Friedhof von der Sportschützenvereinskapelle gewürdigt, die dann sicher «Üb immer Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab» spielt.

Dass zumindest der Kathedralturm in der Residenz nicht umfällt, hat man uns jedenfalls versichert. Da scheint ja irgendwie irgendwas im kirchlichen Untergrund für Risse im Mauerwerk gesorgt zu haben.

Aber wie ich unsere 100-Tage-Mannschaft einschätze, wird die auch das handlen, vermutlich sogar sportlich. Wenn sie allerdings mit einem Electrant-geladenen Elektrofahrrad eine Tour de Chance zum Vatikan starten will, hab ich gewisse Bedenken, dass sie nicht mal ein Etappenziel erreicht, meint Euer Max.

 

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