Eine ehemalige Coiffeuse macht Holzkohle
Er ist angezündet: Der Ofen im Wald über Dux, der im Fachjargon Kohlenmeiler geheissen wird. Er ist der Star des diesjährigen Schaaner Waldfestes und zwei Wochen lang wird er nun brennen. Entstehen wird am Ende Holzkohle.
Schaan. - Früher hat sie als Coiffeuse gearbeitet, heute macht sie das, was in der Schweiz nur noch ganze zehn Personen beherrschen: Sie betreibt das Köhlerhandwerk. Die Rede ist von Doris Wicki aus dem luzernischen Entlebuch. Das Köhlerhandwerk kann man nicht aus Büchern lernen, sondern nur in der Praxis bei einem erfahrenen Köhler. Doris Wicki hat es von ihrem Vater und ihren Brüdern gelernt. Heute ist sie die einzige Köhlerin in Europa, die das Köhlern als Event anbietet.
Der Vorsteher zündelt
Es schien so, als habe es ihm Spass gemacht, und viele der Besucher des Waldfestes hätten dasselbe wie er wohl auch gern gemacht: Schaans Vorsteher Daniel Hilti durfte den Kohlenmeiler entfachen. Ganz hoch oben auf dem Meiler stehend und mit grosser Konzentration schüttete er die erste Schaufel Glut in den Mittelschacht des Meilers, und kurz darauf stieg aus demselben Rauch auf.
Zweiwöchiges Volksfest
Das Köhlereifest kann man als ein Volksfest bezeichnen, das die Mundartband «Rääs» am Samstag musikalisch eröffnete. Das Fest dauert noch zwei Wochen, während denen zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Die Festwirtschaft ist täglich ab 17 Uhr geöffnet. (hn)
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Daniel Hilti