Ein neues Zuhause gefunden
Vaduz. – Vor dem Zweiten Weltkrieg war Liechtenstein noch ein Auswanderungsland. Aufgrund der damals schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen suchten viele Liechtensteiner und Liechtensteinerinnen ihr Glück im Ausland, beispielsweise in den USA. Dass sich auch heute noch viele Liechtensteiner eine neue Heimat in einem anderen Land suchen, zeigt die «Vaterland»-Serie «Goodbye Liechtenstein». Trotzdem hat sich die Situation in Liechtenstein heute grundlegend verändert. Im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg war Liechtenstein immer mehr auf Einwanderer angewiesen. Heute sind über 30 Prozent der Wohnbevölkerung Liechtensteins aus anderen Ländern eingewandert.
Zur zweiten Heimat geworden
Zunächst holte man sich die Einwanderer in erster Linie als saisonale Arbeitskräfte. Sie sollten zwar in Liechtenstein arbeiten, ihren Lebensmittelpunkt aber weiterhin in ihren Heimatländern haben. Wenn ihre Arbeitskraft nicht mehr gebraucht wurde, sollten sie in ihre Heimatländer zurückkehren. Es zeigte sich aber, dass viele Einwanderer in Liechtenstein eine neue Heimat fanden und sich entschieden, im Land zu bleiben. So lebt heute eine grosse Zahl der Einwanderer bereits seit vielen Jahren in Liechtenstein, das zu ihrer zweiten (oder gar ersten) Heimat geworden ist.
Erfahrungen als Einwanderer
Aber wie lebt es sich in einem fremden Land, fern von Freunden und Verwandten? Fühlen sich die Einwanderer aufgenommen oder erleben sie eine gewisse Reserviertheit vonseiten der Liechtensteiner? An welchen Traditionen aus ihrem Heimatland halten sie fest, welche neuen haben sie in Liechtenstein kennengelernt? Wünschen sie sich mehr Mitspracherecht? Diesen und anderen Fragen will die neue «Vaterland»-Serie «Neue Heimat Liechtenstein» nachgehen. In den kommenden Wochen werden Menschen aus den verschiedensten Herkunftsländern porträtiert.
Sie erzählen, welche Erfahrungen sie als Einwanderer in Liechtenstein gemacht haben, welche Probleme sie angetroffen haben und welche schönen Erlebnisse ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind. Den Anfang macht ein Porträt von Walter Herzog, dem Präsidenten des Schweizer Vereins in Liechtenstein. Rund 30 Prozent der Ausländer in Liechtenstein sind Schweizer Staatsbürger, damit stellen sie den grössten Ausländeranteil des Landes. Walter Herzog lebt seit über 30 Jahren in Liechtenstein und kann sich nicht vorstellen, wieder in die Schweiz zurückzukehren. Dafür tritt er mit Leib und Seele für die Interessen der Schweizer in Liechtenstein ein und hat diesbezüglich mit dem Schweizer Verein schon vieles erreicht. (ah)
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