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Der Duft der Schlauen

 Irgendwie kann ich mich an irgendwas im Zusammenhang mit dem Landesmuseum erinnern ? War da nicht was mit zu hohen Ausgaben oder so? Ok, ist ja im Moment auch gleich, dreht sich ja nur um Geld, und über Geld spricht man nicht, Geld hat man.

Ausser beim Staat. Ja, ich weiss, dem gehört das Landesmuseum, aber dort ist man ja auch anerkennenswerterweise bemüht, es dem Staat mit seinen Sparmethoden nachzumachen. Und die lauten nach dem Motto «Der Staat sind wir alle»:

«Nun spart man schön, liebe Staats-Bürgerinnen und -bürger. Und wo ihr es nicht tut, helfen wir sanft nach und befreien euch von dem schnöden Mammon, der ja bekanntlich sowieso nicht glücklich macht.»

Das Landesmuseum erschliesst sich schlauerweise solidarisch neue Einnahmen, die auch dann fliessen könnten, wenn es abends seine Tore schliesst. Da kann man zum Beispiel auch online im Museumsshop lauter Dinge kaufen, die die Welt zwar nicht braucht, die sich zumindest aber als Verlegenheitsgeschenk zum Mitbringen eignen.

Meine Schwester hat sich auf die diversen Parfums gestürzt. Die heissen nicht «Südseetraum», «Sünde einer Tropennacht» oder «Aloha», nein, da gehts währschaft zu! «Malbuner Alpenhöhen»! Ha!

Oder «Fürstlich woman 1 ? mit Blattgold»!

Vielleicht arbeiten sie schon an «Appetitlich Girl 3 ?mit Kakaosplittern». Oder an «Gemütlich Truck driver 1 ? mit Terminator-Pheromonen».

Der Hammer an Patriotismus (Achtung. Nichtkauf wird als Landesverrat betrachtet!) ist:
«Fürstlich man 1. Beiname: Für Gott, Fürst und Vaterland».
«Charakter: Eleganz, Beständigkeit, mitreissend».

Das politisch-göttliche Dreifaltigkeitsparfüm ist zweifellos so zu sehen: Gott = Eleganz. Nun ja, soll sein.

Fürst = Beständigkeit. Auch ok, muss sich schliesslich ja nicht alle 4 Jahre was ausdenken, um Staatsoberhaupt zu bleiben.
Vaterland = mitreissend. Wenn diese Zeitung gemeint ist: Ja, doch, schon irgendwie.

Blättert das Heftchen mal ganz durch, das in alle Haushaltungen ging.

Und dann geht in den Keller, eine Runde weinen. Danach aber dann ab in die Küche, Marthas Käsknöpfli nachkochen. Das völlig neue liechtensteinische Kochgefühl: Weg von den Knöpfle, hin zu den nachbarlichen Knöpfli. Nachzulesen im Käsknöpflivolksblatt.

Ist doch gut, mal vom asiatischen Fingerfood wegzukommen. Nichts gegen Asiaten, wir mögen sie, wie sie uns. Hat man ja daran gesehen, dass junge Leute aus China bei der Regierung waren. Sie arbeiten für die Medien dort. Lustigerweise nennt man sie auch bei denen Journalist, hab ich gesehen.

Sind vielleicht Feinheiten, die sich mir verschliessen. Ob Malbuner-Alpenhöhen-Parfum oder Malbuner Alpentörtle oder ?li, ob Knöpfli oder Knöpfle, Journalisten West oder Journalisten nach chinesischem Verständnis, was solls?, fragt sich einmal mehr Euer Max.

 

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