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Das Sprachrohr der Schüler

Auch Schüler haben ihre Interessen. Durch das Projekt Jubel sind sie in der Lage, diese gegenüber den Behörden und der Lehrerschaft zu vertreten. Vor zwei Jahren wurde das Projekt Jugendbeteiligung Liechtenstein, kurz Jubel genannt, ins Leben gerufen.

Das Projekt steht unter der Leitung von Achill Kind, der an der Oberschule Vaduz als Lehrer für Religion und Kultur tätig ist. Neun Schulen beteiligen sich am Projekt. Jede Schule ist im Entscheidungsgremium vertreten. Dieser Rat oder Vorstand genannt versammelte sich am Donnerstag im Aha im Schaaner Bahnhof, um die Presse über seine Aktivitäten zu orientieren.

Grosses Interesse

Jubel zeigt, dass sich die Jugendlichen einbringen und auch ihre Interessen durchsetzen wollen. Die grosse Anzahl Teilnehmer an den Vollversammlungen, insgesamt 128, zeigt das grosse Interesse der Jugendlichen, bei den sie betreffenden Themen mitwirken zu wollen. Jubel hat sich bereits fest in der Schule verankert. Bisher wurden 14 Projektideen entwickelt, von denen zehn verwirklicht werden. Es liegen bereits konkrete Ergebnisse vor. Die Jubel-Projektgruppe engagierte sich für eine Verlängerung der Ausgangszeiten. Sie schaltete sich zur richtigen Zeit in den politischen Prozess ein und konnte mit dem vom Landtag beschlossenen neuen Kinder-   und Jugendgesetz bereits einen beachtlichen Erfolg verzeichnen. Die von den Schülern gewünschten verlängerten Ausgangszeiten wurden in das Gesetz aufgenommen. Wegen der fehlenden Ausgangsmöglichkeiten wurde das von den Jugendlichen selbst geführte Jugendcafé Dice betrieben. Nach vier erfolgreichen Monaten musste es wegen fehlender Räumlichkeiten im April diese Jahres wieder geschlossen werden.

Sie werden ernst genommen

Am Anfang eines Schuljahres werden Klassensprecherinnen oder Klassensprecher, samt Stellvertreter aus den beteiligten Schulen gewählt. Die Gewählten bestimmen dann einen Schulsprecher(in), der die Schule im Jubel-Vorstand vertritt. Dieser Vorstand bildet den inneren Kern, der bei der Organisation und Durchführung der Vollversammlung mithilft und die Aufgaben des Jubel-Projektes koordiniert. Die bei der Presseorientierung anwesenden Vorstandsmitglieder sind überzeugt, dass sie nicht nur von der Lehrerschaft, sondern auch von den Behörden und den Politikern ernst genommen werden.

Es bleibt noch viel zu tun

Eine Intervention bei der Liechtensteiner Bus Anstalt bewirkte, dass die Schulbusverbindung nach Balzers verbessert werden konnte. Dem Vorstand wird die Arbeit aber auch in Zukunft nicht ausgehen. Da gibt es ein Projekt gegen Gewalt und Diskriminierung von Menschen anderer Nationen, Ein Projekt Paintball, Coole Läden und eine Jubel-Homepage stehen auf dem Programm. Im November startet ein Kurs fir Zivilcourage. Das Projekt Jubel ist parteiunabhängig und bezieht Jugendliche aller Nationalitäten mit ein. Es fordert den Dialog zwischen den Generationen und will bei den Erwachsenen ein Bewusstsein für die Anliegen der Jugendlichen wecken. (bh)
 

 

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