­
­
­
­

Beigeschmacklosigkeiten

Gewisse Aussagen von Politikerinnen und Politikern haben manchmal einen gewissen Beigeschmack. Das ist nichts Böses, sowas lernt man ja schon in der Schule.                                

Wenn zum Beispiel da der Lehrer sagte: «Mir kommt es so vor, als bist du so scharf auf den diesjährigen Unterrichtsstoff in Mathe, dass du den im nächsten Jahr noch mal intensiv geniessen möchtest!», hatte das auch den Beigeschmack der Andeutung einer möglichen Gefährdung der Versetzung.

Oder staatlich verkündeter Einsparungswille: Manchmal hat er den Beigeschmack von Monopoly-Leidenschaft.

Ausnahmen sind die Lebensmittel. So manche Rindfleisch-Lasagne hatte nicht den Beigeschmack der grossen weiten Welt der Reitturniere. Obwohl man das nicht deklarierte Fleisch weit hergeholt hatte.

Aber mein Vergleich ist vielleicht nicht so weit hergeholt. Das schnelle Hühnersüppchen aus der Tüte hat ja auch keinen Beigeschmack von Chemie, obwohl nur 2 Gramm Hühnerfleisch drin sein müssen.

Und wenn in der Welt der Leichtathletik manches Mädel mehr mit Bartwuchs und Waschbrettbauch als mit Brustwuchs und Weiblichkeit auf dem Podest auffällt, hat das ja auch nie den Beigeschmack von Doping, heisst es immer.

Zumindest, bis nichts Gegenteiliges herauskommt.

Und wenn finanziell dahinserbelnde EU-Staaten das Aha-Erlebnis haben ? nach dem Motto: «Dass uns das nicht früher aufgefallen ist!» ?, dass das Bankgeheimnis etwas ganz, ganz Schlimmes und Unmoralisches ist, hat das ja auch nie und nimmer den Beigeschmack der verzweifelten Bemühung, die Staatskassenlöcher zu stopfen. Sondern das spricht einzig und allein für den reinen und edel motivierten Wunsch nach Ethik in der Marktwirtschaft.

Das macht einen dann richtig ergriffen. Und es erinnert einen an den Geist der Fairness im Sport, der es gemäss dem gleichen Gedanken des Wunsches verhindert, dass internationale Begegnungen bei den Fans des Verlierers in leisen Unmut mutieren.

Es braucht eben auch im Sport den Mut zum Wagnis und zur Fantasie. Das färbt dann auch auf die Sportreporter ab. Da sind dann «Vaterland»-Sport-Schlagzeilen nicht zu toppen, wie diese: «Wenn sensationelles Silber vorerst Beigeschmack erhält».

Vor so viel Kreativität muss man einfach den Hut ziehen, meint zutiefst beeindruckt Euer Max.

 

Schlagwörter

Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Ähnliche Artikel

Abo
Im Nationalrat meint das zuständige Gremium: Firmen sollen künftig nichts mehr an die SRG bezahlen. Die Auswirkungen sind aber unklar - weil die Kommission über eine entscheidende Frage schweigt.
14.01.2025
Abo
Der 34-jährige Doktorand Niko Rittenau erklärt, warum er eine rein vegane Ernährung aus wissenschaftlicher Sicht nicht mehr empfiehlt.
16.01.2025
Wettbewerb
Vaterland Online «Pistenticker» Wettbewerb
Pistenticker
Umfrage der Woche
Wie empfinden Sie den aktuellen Wahlkampf?
­
­