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Alles im grünen Bereich

Am Mittwoch wollten Karli und ich aufgrund des miesen Wetters ins Hallenbad. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen: Das in Balzers ist nur in der Schulzeit geöffnet, das Hallenbad Eschen wegen Bauarbeiten geschlossen und das Hallenbad Triesen ebenfalls.

Man nennt das wohl «an einem Strang ziehen. Schliesslich machen Coiffeure und Ärzte das meist ebenso.
Aber immerhin ist Triesen nicht nur Ort des Abenteuerspielplatzes, sondern bietet beim Hallenbad auch das Abenteuer der Ungewissheit: «Offen oder nicht offen?» Damit man diesen Reiz auch voll auskosten kann, hüllt sich die Homepage der Gemeinde diesbezüglich in spannungssteigerndes Schweigen – es sei denn, man nimmt sich die Zeit und findet dann den Hinweis darauf unter «Gemeindenews».

Aber seien wir nicht kleinlich, schliesslich hat man ja Badewanne oder Dusche, wenn man nass werden will. Und ein Schweizer Spruch besagt, dass man nicht den Fünfer und das Weggli haben kann.

Apropos Fünfer: Unsere oberste Finanzbehörde in Bern soll ja, wenn ein neuerlicher Vorstoss Recht bekommt, das Fünfrappenstück abschaffen. Stand in der Zeitung. Und auch, dass das den Banken ein wenig Erleichterung verschaffen würde. Dem Einzelhandel brächte es Gewinne.
Es gibt halt Leute, die kein Opfer scheuen, das ihnen gebracht wird. Nur die Preise würden vermutlich steigen.

Also alles im grünen Bereich, wie immer: Der Konsument und die Konsumentin zahlen die Zeche. So sind wirs gewohnt, und Gewohntes ist Tradition, und Traditionen hat man zu pflegen.
Ist ja schliesslich nur Geld, und über Geld spricht man nicht, Geld hat man.

Ausgenommen natürlich, wenn man in der Regierung war. Das ist eine ehrenvolle Aufgabe, haben alle Abgetretenen gesagt, und Ehrenämter heissen so, weil man praktisch ausser den Spesen nichts bekommt und daher auch nichts ansparen bzw. zum vorhandenen Vermögen hinzufügen kann. Darum gibts das Überbrückungsgeld für Regierungsräte und -rätinnen.
Man will damit sicher ein drohendes Abrutschen in die Reihen der Sozialhilfeempfänger verhindern.

Überbrückungsgelder für Vorsteher und jahrelang sozialen Einrichtungen vorgestandene Präsidenten und Präsidentinnen gibt es nicht. Denn die sind noch ehrenvoller und brauchen darum schon gar keine Entschädigungen. Irgendwie.
Andererseits: Auch noch so soziale Vereine sind eben nicht der Staat. Der wesentliche Unterschied zwischen einem Staat und einem Verein ist nämlich, dass man aus dem Verein austreten kann, wenn es unerträglich wird.

Aber was soll das Jammern: Man sollte wenigstens so lange Optimist sein, bis die Amis von jeder Tiergattung ein Paar nach Cape Canaveral treiben, meint euer Max.

 

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