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Alle 25- bis 40-Jährigen im Visier

Alle 25- bis 40-jährigen gesunden Männer und Frauen, die in Liechtenstein wohnen, werden in den nächsten drei Jahren darum gebeten, an einer grossangelegten Bluthochdruck-Studie teilzunehmen. Angepeilt werden letztlich 2000 Probanden.

Von Günther Fritz

Arterielle Hypertonie bzw. Bluthochdruck führt unbehandelt zu Nierenschäden, Augenschäden, Schlaganfall, Atherosklerose, hypertensive Herzerkrankung mit Herzschwäche und koronarer Herzerkrankung bis hin zum Herzinfarkt. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung an Bluthochdruck erkrankt ist.

Einzigartige Forschungslandschaft

Ziel der durch Drittmittel finanzierten Hypertonie-Studie ist es, in der «einzigartigen Forschungslandschaft» Liechtenstein neue Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Faktoren zu gewinnen, welche in der Regulierung des Blutdrucks und anderer Risikofaktoren für das Auftreten von Herzkreislauferkrankungen involviert sind. Die Studie wird von Lorenz Risch, Facharzt für Innere Medizin FMH, Labormedizinische Zentren Dr. Risch, und von David Conen, Oberarzt für Innere Medizin MPH, Universitätsspital Basel, geleitet.

Regierung hilft administrativ

Die beiden Studienleiter präsentierten ihre Zielsetzungen gestern gemeinsam mit der Regierung und der Präsidentin der Liechtensteinischen Ärztekammer, Ruth Kranz-Candrian. Gesundheitsministerin Renate Müssner erinnerte daran, dass das Auftreten von Herz/Kreislauf-Ereignissen weltweit die häufigste Todesursache darstellt. Das gelte auch für Liechtenstein. Deshalb komme der Erforschung der Ursachen von erhöhtem Blutdruck eine besondere Bedeutung zu. Vor diesem Hintergrund unterstütze die Regierung die Hypertoniestudie im administrativen Bereich sehr gerne. So wird das Amt für Gesundheit beim Aufbieten der Probanden behilflich sein. Dazu führte der Leiter des Amtes, Peter Gstöhl, aus: «Alle 25- bis 40-Jährigen in Liechtenstein wohnhaften Personen werden im Verlauf der nächsten drei Jahre zunächst eine gemeinsame Einladung vom Amt und von der Studienleitung erhalten.» Die Erfahrung zeige, dass ein zusätzlicher direkter Kontakt über das Telefon, zeitnah an der schriftlichen Einladung, die Zahl der Teilnehmenden erheblich erhöhe. Dieser telefonische Kontakt werde durch die Studienleitung hergestellt.

Möglichst frühe Erkennung wichtig

Studienleiter Lorenz Risch blickte auf den an der LIGHA 2008 durchgeführten Gesundheits-Check zurück, welcher auch eine Blutdruckmessung beinhaltete. Die Zusammenstellung der erhaltenen Daten habe gezeigt, dass nur ca. 50 Prozent der Besucher einen Blutdruck im normalen oder hochnormalen Bereich hatten. Um Folgeschäden zu vermeiden, sei eine möglichst frühe Erkennung des erhöhten Blutdrucks von grosser Wichtigkeit.
Es seien weltweit zwar schon etliche Studien zum Bluthochdruck durchgeführt worden, räumte Studienleiter David Conen ein, doch gebe es praktisch noch keine Studie, bei der die Gruppe der gesunden 25- bis 40-Jährigen untersucht und prospektiv nachverfolgt wurde. Ziel der in Liechtenstein durchgeführten Studie sei es, ein besseres Verständnis für diejenigen Faktoren zu gewinnen, welche den Verlauf der kardiovaskulären Risikofaktoren, insbesondere der arteriellen Hypertonie beeinflussen.

 

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